Ermittlungen nach Explosion: Die traurige Tat von Las Vegas
4. Januar 2025Der US-Elitesoldat und Fahrer des in Las Vegas explodierten Tesla-Cybertrucks litt nach Erkenntnissen der Ermittler an Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS). Allem Anschein nach handele es sich um einen "tragischen Selbstmord" eines hochdekorierten Kriegsveterans, "der mit PTBS und anderen Problemen zu kämpfen hatte", sagte Spencer Evans von der US-Bundespolizei FBI vor Journalisten. Hinweise auf Verbindungen des Fahrers zu terroristischen Organisationen gebe es nicht.
Der Soldat war laut Polizei ein Mitglied der Eliteeinheit Green Berets. Unter anderem war er in Afghanistan im Einsatz.
Der 37-Jährige diente wohl die meiste Zeit auf einem Stützpunkt im US-Bundesstaat Colorado sowie in Deutschland. Der Mann befand sich aber gerade auf Heimaturlaub.
Identifizierung zunächst schwierig
Laut den Ermittlungen hatte er sich in dem mit Benzinkanistern und Feuerwerkskörpern beladenen Auto erschossen. Er verbrannte bis zur Unkenntlichkeit in seinem Wagen, weshalb die Identifizierung zunächst schwierig war.
Mehrere Menschen wurden bei der Explosion leicht verletzt. Sie sind nach Angaben des Sheriffs von Las Vegas, Kevin McMahill, aber mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen worden.
Die Polizei untersuche derzeit noch, in welcher Reihenfolge sich die Ereignisse genau abspielten, teilte der Sheriff mit. Dem derzeitigen Ermittlungsstand zufolge erfolgten der Selbstmord und die Explosion des Wagens gleichzeitig.
Kein Zusammenhang mit New Orleans
Auch eine feindliche Haltung gegenüber Donald Trump schließen die Ermittler laut FBI-Fahnder Evans aus. Der Tesla war vor dem Trump International Hotel in der Casino-Metropole im Westen der USA abgestellt, das zum Unternehmen des designierten Präsidenten gehört. Zudem hatte die Tatsache, dass es sich um einen Wagen der Firma von Trump-Berater Elon Musk handelte, für Spekulationen gesorgt.
Das FBI vermutet, dass der Soldat von persönlichen oder familiären Motiven angetrieben wurde. Demnach fanden die Ermittler zwei Briefe auf dem Handy des Toten, in denen er unter anderem schilderte, dass er darunter litt, Menschen getötet zu haben. Der Mann habe keine kriminelle Vorgeschichte gehabt und sei den Strafverfolgungsbehörden nicht bekannt gewesen.
Noch einmal bekräftigte das FBI, dass es keine definitiven Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen der Explosion des Cybertrucks in Las Vegas und dem Auto-Anschlag in New Orleans am selben Tag gebe. In der Südstaatenmetropole war ein offenbar von der Terrororganisation "Islamischer Staat" inspirierter US-Bürger mit einem Pick-up-Truck in eine Menschenmenge gerast. 14 Personen wurden bei dem Attentat im beliebten Ausgehviertel French Quarter getötet.
Die Deutsche Welle berichtet zurückhaltend über das Thema Suizid, da es Hinweise darauf gibt, dass manche Formen der Berichterstattung zu Nachahmungsreaktionen führen können. Sollten Sie selbst Selbstmordgedanken hegen oder in einer emotionalen Notlage stecken, zögern Sie nicht, Hilfe zu suchen. Infos zu Hilfsangeboten in Ihrem Land gibt es auf der Internetseite www.befrienders.org. In Deutschland hilft Ihnen die Telefonseelsorge unter den kostenfreien Telefonnummern 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222.
AR/wa (afp, rtr, dpa)