Sentinel-3A nimmt seine Arbeit auf
16. Februar 2016"Sentinel" heißt auf englisch Wächter. "Sentinel-3A" ist der nun dritte sogenannte Wächter des Europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus. Der Satellit soll vor allem Umweltdaten auf die Erde funken. In rund 800 Kilometern über der Erde misst er beispielsweise die Oberflächentemperatur aller Land- und Wasserflächen mit einer Genauigkeit von 0,3 Grad Celsius.
Auch das Fließen der Meeresströme und der Anstieg des Meeresspiegels werden von dort aus beobachtet. "Wir können die Verschmutzung der Ozeane messen", sagt Volker Liebig, Direktor für Erdbeobachtungsprogramm bei der Europäischen Weltraumorganisation Esa. Die Messdaten von Sentinel sollen auf einer Internetseite für jeden frei zugängig sein.
Im Auftrag der Umwelt
Theoretisch können Fischer durch die Daten besser abschätzen, wo sich aktuell viele Fischbestände befinden. Dafür werden die Bilder des dritten Wächters im All schon innerhalb von 45 Minuten nach Aufnahme auf der Erde sein. Helfen können die Daten auch beim sparsamen Umgang mit Ressourcen. So verbrauchen Schiffe dank der Vorhersagemodelle von Strömungen weniger Treibstoff.
"Sentinel-3A" ist seit April 2014 der dritte Satellit des Europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus. Weitere sollen folgen: 2017 ein zweiter, baugleicher "Sentinel-3B". Die Vorhersage- und Klimadaten aus dem Copernicus-Programm nutzen hauptsächlich Politiker, Unternehmer, Wissenschaftler und Menschen, die in der Landwirtschaft tätig sind.
Ein weiterer Baustein
Die Satelliten haben unterschiedliche Aufgaben. "Sentinel-1A" meldet etwa für die Schifffahrt, wenn sich Eis auf den Meeren bildet. Er kann aber auch mehr. "Wir können das Wachstum von Reis sehen", so Programm-Direktor Liebig. Das sei ein wichtiger Parameter für die Gesundheitsvorsorge. Der Satellit "Sentinel-2A" hat hingegen den Zustand der Wälder und Pflanzen im Blick. Auf die Daten der drei Satelliten greifen rund 16.000 Nutzer zurück. "Wir wollen, dass die ganze Welt die europäischen Umweltdaten nutzen kann", verspricht Liebig.
ESA-Projektleiter Josef Aschbacher, sagte der Nachrichtenagentur AP, dass die Satelliten auch zukünftige Dürren vorhersagen können. Auch sei es möglich, Orte zu identifizieren, an denen Menschen versuchten, das Mittelmeer zu überqueren, um nach Europa zu kommen.
nm/jh/qu (dpa, rtre, APE)