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Erdbeben in Taiwan lässt Hochhaus einstürzen

6. Februar 2016

Bei einem schweren Erdbeben im Süden Taiwans sind mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen. In den Trümmern eines Hochhauses werden noch zahlreiche Verschüttete vermutet.

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eredbeben in Taiwan: Auch in der Nachr wird in Tainan weiter nach Verschütteten gesucht (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Besonders betroffen von dem Erdbeben der Stärke 6,4 ist die Stadt Tainan im Süden Taiwans. In der Zwei-Millionen-Metropole hielten die zumeist kleineren Häuser dem Beben stand, doch wurden mehrere höhere Häuser schwer beschädigt oder stürzten ein. Ein 16-stöckiges Wohngebäude kippte komplett um.

Mehr als 250 Gerettete

Nach Angaben der Rettungskräfte wurden mehr als 250 Menschen aus den Trümmern des Wei-Kuan-Hochhauses gerettet. Mehr als 40 von ihnen mussten im Krankenhaus behandelt werden. In dem Gebäude waren den Behörden zufolge 256 Bewohner in fast hundert Wohnungen gemeldet.

Taiwans Innenminister Chen Wei Jen sagte aber, dass sich zum Zeitpunkt des Bebens vermutlich noch mehr Menschen als sonst in dem Haus aufgehalten hätten, da kurz vor dem chinesischen Neujahrsfest viele Verwandte zu Besuch gewesen seien. Außerdem waren offenbar viele Wohnungen an Studenten untervermietet.

Bergungsarbeiten gehen weiter

In einer groß angelegten Bergungsaktion suchen Rettungskräfte auch in der Nacht weiter nach Verschütteten (Artikelbild). 1200 Feuerwehrleute und Helfer sind mit Baggern, Suchhunden und Spürgeräten im Einsatz. Das Militär baute in Tainan vier Camps mit 1200 Betten für Obdachlose auf. Restaurants und Hotels boten kostenlos Unterkunft und Essen an. Rund 250.000 Menschen waren am Samstagabend (Ortszeit) noch ohne Wasser und mehr als 2000 Haushalte ohne Strom.

Die Erdstöße überraschten die Menschen am frühen Morgen um 3.57 Uhr Ortszeit im Schlaf. Das Epizentrum des Erdbebens lag in Meinong nahe der Hafenstadt Kaohsiung. Die Region ist dicht besiedelt. Allein in der südlich von Tainan gelegenen Stadt Kaohsiung leben 2,8 Millionen Menschen. Taiwan wird immer wieder von Erdbeben erschüttert, weil die Insel in der Nähe einer Bruchstelle zweier tektonischer Platten liegt. Bei einem Erdbeben der Stärke 7,6 waren im September 1999 rund 2400 Menschen ums Leben gekommen.

Vor dem Beben: Popstar Madonna gibt ein Konzert in Taipeh (Foto. dpa)
Vor dem Beben: Popstar Madonna gibt ein Konzert in TaipehBild: picture-alliance/dpa

Das Beben war auf der ganzen Insel zu spüren. Die Erdstöße überraschten auch Superstar Madonna und ihre Musiker, die mit ihrer "Rebel Heart Tour" in Taipeh gastieren. Sie kamen nich zu Schaden.

wl/uh (dpa, afp)