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Entspannung zwischen Kroatien und Serbien

26. September 2015

Nach Druck der EU haben beide Länder ihren Streit wegen des Flüchtlingsansturms beigelegt. Kroatien öffnete wieder seine Grenze für Fahrzeuge aus Serbien. Auch die Regierung in Belgrad hob ihre Beschränkungen auf.

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Das Warten hat ein Ende: LKW stauen sich auf serbischer Seite bei Batrovci an der Grenze zu Kroatien (Foto: dpa)
Das Warten hat ein Ende: LKW stauen sich auf serbischer Seite an der Grenze zu KroatienBild: picture-alliance/epa/Z. Balogh

Mit der Schließung seiner Grenze für serbische Fahrzeuge Anfang der Woche hatte Kroatien die schlimmste Krise zwischen beiden Ländern seit dem Krieg im ehemaligen Jugoslawien (1991 - 1995) ausgelöst - am Freitag nun lenkte die Regierung in Zagreb ein. Die Grenze sei ab sofort wieder für "alle Autos unabhängig ihres Nummernschildes" geöffnet, teilte Innenminister Ranko Ostojic am Abend mit.

Das Einlenken Kroatiens erfolgte nach massivem Druck aus anderen EU-Ländern und aus Brüssel. EU-Chefdiplomatin Federica Mogherini telefonierte mit den Regierungschefs in Kroatien und Serbien, Zoran Milanovic und Aleksandar Vucic, und forderte einen "konstruktiven Ansatz".

Flüchtlinge im serbischen Grenzgebiet zu Kroatien (Foto: picture-alliance)
Flüchtlinge im serbischen Grenzgebiet zu KroatienBild: picture-alliance/ABACAPRESS/M. Amoruso

55.000 Migranten in Kroatien

Seitdem Ungarn seine Grenze zu Serbien am 15. September komplett abgeriegelt hat, weichen immer mehr Migranten aus Syrien, Afghanistan, Irak oder Eritrea von Serbien nach Kroatien aus. Bislang zählten die Behörden etwa 55.000 Flüchtlinge, allein am Donnerstag registrierten sie 8500 Neuankömmlinge. Die über die Balkanroute kommenden Flüchtlinge hoffen, von Kroatien aus nach Österreich und Deutschland zu gelangen.

Die Regierung in Zagreb fühlt sich durch diesen Ansturm überfordert. Um Belgrad zu zwingen, die vielen Flüchtlinge weiter direkt nach Ungarn oder nach Rumänien weiterzuleiten, sperrte Kroatien seine Grenzen für Fahrzeuge aus Serbien. Die Führung in Belgrad reagierte prompt und schloss die eigenen Grenzen für den kroatischen Verkehr. Das Nicht-EU-Mitglied Serbien beschwerte sich außerdem in Brüssel über Kroatien.

Nach dem Einlenken Zagrebs hob auch die Regierung in Belgrad ihre Beschränkungen auf. "Ab sofort dürfen in Kroatien registrierte Fahrzeuge wieder über die Grenze nach Serbien kommen", teilte Premier Vucic mit.

se/wl (afp, dpa)