Entschädigung für Blutbad-Opfer von Las Vegas
1. Oktober 2020Der Beschluss des Gerichts im US-Bundesstaat Nevada sieht vor, dass der Casino- und Hotelkonzern MGM Resorts International 49 Millionen Dollar der zugesprochenen Summe von 800 Millionen Dollar (mehr als 680 Millionen Euro) übernimmt. Den Rest tragen die Versicherer des Unternehmens. Der Gesamtbetrag wird unter mehr als 4400 Klägern aufgeteilt. Wer wie viel Geld bekommt, muss noch von zwei Richtern im Ruhestand festgelegt werden, denen beide Seiten zugestimmt haben.
MGM gehört das "Mandalay Bay Resort and Casino". Aus dessen 32. Stock hatte der 64-jährige Stephen Paddock am 1. Oktober 2017 das Feuer auf die Zuschauermenge des Countrymusik-Festivals eröffnet. Paddock ermordete 58 Menschen und verletzte mehr als 850 weitere. Der Attentäter erschoss sich laut Polizei selbst, als ein Sonderkommando sein Zimmer stürmte. Er hatte in den beiden von ihm angemieteten Räumen unbemerkt 24 Schusswaffen und Unmengen von Munition eingelagert. Es war das schlimmste Blutbad der vergangenen Jahre in den USA.
Die Sammelklage richtete sich gegen den Eigentümer des Hotels, MGM Resorts International. Opfer und Angehörige warfen MGM vor, es neben einer ausreichenden Kontrolle der Zimmer auch versäumt zu haben, die Menschen am Konzertort zu schützen und den Täter aufzuhalten. Die grundsätzliche Vereinbarung zwischen dem Konzern und den Klägern über die 800-Millionen-Dollar-Entschädigung wurde bereits vor einem Jahr erzielt, wird aber erst jetzt durch die Billigung des Gerichts wirksam.
Der Vergleich entspricht keinem Schuldeingeständnis durch MGM, wie der Konzern in einer Erklärung deutlich macht. Weiter heißt es, es sei "besonders bedeutsam", dass dieser Beschluss einen Tag vor dem dritten Jahrestag des Blutbads ergangen sei. Der Jahrestag sei ein Tag "großer Trauer und Nachdenklichkeit".
Die Motive des Täters wurden nie aufgeklärt.
se/mak (afp, ap, dpa)