Emirates rettet Airbus-Riesenflieger
18. Januar 2018Die Zukunft des größten Passagierflugzeugs der Welt, des Airbus A380, ist vorest gesichert: Die Fluggesellschaft Emirates hat insgesamt 36 der doppelstöckigen Maschinen beim europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern geordert, wie Emirates am Donnerstag in Dubai mitteilte. Eine entsprechende Vereinbarung sei am Morgen in Dubai unterzeichnet worden. Es handelt sich demnach um 20 feste Bestellungen und 16 weitere Kaufoptionen. Emirates ist bereits der wichtigste Kunde für das Flugzeug. Der Wert der neuen Order nach Listenpreisen liegt bei 16 Milliarden US-Dollar (ca. 13 Milliarden Euro), wobei satte Rabatte üblich sind. Angesichts einer zwischenzeitlich sehr verhaltenen Nachfrage nach dem riesigen Flugzeug bedeutet der Auftrag faktisch die Rettung für das Modell, über dessen Produktionsstopp seit Monaten öffentlich spekuliert wird. Airbus zeigte sich nun überzeugt, dass der A380 bis "weit ins übernächste Jahrzehnt" gebaut wird.
Emotionale Achterbahn
Airbus hatte noch am Montag eingeräumt, dass dem Konzern ohne den ersehnten Emirates-Auftrag nichts anderes übrigbleibe, als die Produktion des A380 einzustellen. Im vergangenen Jahr war keine einzige Neubestellung für das Großraumflugzeug eingegangen. Emirates wollte eigentlich schon im November 36 Maschinen ordern, unterzeichnete aber den Vertrag überraschend nicht. Die Araber forderten Garantien, dass der A380 noch mindestens für ein Jahrzehnt weiterproduziert wird. Emirates ist der treueste Kunde für den A380, die Airline orderte bisher fast die Hälfte aller Maschinen.
Die A380 kann in ihrer aktuellen Ausführung bis zu 853 Fluggäste befördern. Üblich sind etwa 544 Sitzplätze. Damit ist die A380 das größte Passagierflugzeug der Welt noch vor dem Boeing-Konkurrenzmodell 747-8, dem legendären Jumbo-Jet. Viele Fluggesellschaften hatten sich aber von den riesigen Maschinen mit ihren vier Triebwerken abgewendet und bevorzugen etwas kleinere, modernere Langstreckenjets mit zwei Triebwerken, die sich günstiger warten lassen. Dazu zählen Boeings 787 "Dreamliner" und der Airbus A350.
Die Airbus-Aktien legten mehr als zwei Prozent zu und notierten nahe ihrem Rekordhoch.
hb/tko (dpa,rtr)