Isolierung Katars könnte "Jahre" dauern
19. Juni 2017"Wir wollen keine Eskalation", beteuerte der Außenminister der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Anwar Gargasch, bei einem Besuch in Paris. Allerdings könne es keine Lösung in dem Konflikt geben, solange die Regierung in Doha nicht ihre Unterstützung für "extremistische Islamisten" aufgebe.
Forderungskatalog auf dem Weg
Gargasch kündigte an, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain und Ägypten würden der Regierung in Katar in den kommenden Tagen eine Liste mit ihren Forderungen vorlegen. Unter anderem gehe es um die Ausweisung radikaler Islamisten.
Saudi-Arabien und seine Verbündeten hatten ihre Beziehungen zu Katar Anfang des Monats gekappt und eine Blockade gegen das Golf-Emirat verhängt. Lebensmittellieferungen wurden gestoppt, auch Flugverbindungen von und nach Doha sind eingestellt. Nach Angaben eines katarischen Wirtschaftsvertreters sind Verträge im Wert von zwei Milliarden Dollar (rund 1,8 Milliarden Euro) betroffen, die meisten von ihnen im Baubereich.
Katar: Verhandlungen nur bei Ende der Blockade
Die Länder begründeten ihren Schritt mit der Verbindung Katars zu "Terrororganisationen" wie der Hamas und der Muslimbruderschaft. Besonders Saudi-Arabien ärgert zudem, dass Katar seinen harten Kurs gegen den Iran nicht mitträgt. Die Regierung in Doha weist die Anschuldigungen zurück. Außenminister Scheich Mohammed al-Thani sprach von einem "Akt der Aggression" und forderte die sofortige Aufhebung der Sanktionen. Es werde keine Verhandlungen zur Beendigung der Krise geben, solange die Blockade bestehe, sagte er in Doha.
uh/ww (afp, rtr)