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Emir muss Prinzessin Rekordsumme zahlen

21. Dezember 2021

Teure Trennung: Der Emir von Dubai muss tief in die Tasche greifen. Der Richter im Scheidungsprozess in London sagte, er habe sein Bestes getan, um den "bemerkenswerten Lebensstandard" der Familie zu berücksichtigen.

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Vereinigte Arabische Emirate Scheich al-Maktum Scheidung
Bild aus besseren Tagen: Scheich al-Maktum mit Prinzessin Haja vor 21 Jahren beim Pferderennen im britischen AscotBild: Steve Parsons/PA Wire/empics/picture alliance

Ein Londoner Familiengericht hat den Emir von Dubai dazu verurteilt, seiner nach Großbritannien geflohenen Ex-Frau und den beiden gemeinsamen Kindern fast 550 Millionen Pfund (mehr als 640 Millionen Euro) zu zahlen. Der Richter am High Court, Philip Moor, wies Scheich Mohammed bin Raschid al-Maktum in einem Scheidungsbeschluss an, der Prinzessin Haja Bint al-Hussein 251,5 Millionen Pfund zu zahlen. Für den Unterhalt und die Sicherheit der Kinder muss er weitere 290 Millionen Pfund aufbringen. Die Summe gilt als die höchste Unterhaltszahlung, die jemals von einem englischen Gericht in einem Scheidungsverfahren angeordnet wurde.

Die 47-jährige Prinzessin Haja, die sechste Frau des Emirs und Halbschwester des jordanischen Königs Abdullah II., hatte im Sommer 2019 international für Aufsehen gesorgt, als sie mit ihren zwei Kindern nach Großbritannien flüchtete. Als der Emir die Rückkehr der Kinder nach Dubai forderte, beantragte Prinzessin Haja das Sorgerecht. Sie verlangte zudem, die Kinder unter Vormundschaft des Gerichts zu stellen. Für sich selbst beantragte sie Schutz vor Übergriffen. Das Familiengericht wies den Emir nun an, der 14-jährigen Tochter und dem neunjährigen Sohn nicht allein Unterhalt zu zahlen, sondern auch die Kosten für die Sicherheit der Kinder zu übernehmen.

"Verstärkte Schutzvorkehrungen"

"Angesichts ihres Status und der allgemeinen Bedrohungen durch Terrorismus und Entführungen sind sie besonders verwundbar und brauchen verstärkte Schutzvorkehrungen, damit ihre Sicherheit in diesem Land gewährleistet ist", erklärte Richter Moor in seiner Entscheidung. Die "Hauptbedrohung", der die Kinder ausgesetzt seien, komme allerdings vom Emir selbst "und nicht aus externen Quellen".

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Die Prinzessin (links) mit ihrer Staranwältin, Baroness Fiona Shackleton, vor den Law Courts in LondonBild: Aaron Chown/PA Wire/empics/picture alliance

Der Emir und Regierungschef der Vereinigten Arabischen Emirate hat die Vorwürfe seiner Ex-Frau, sie werde von ihm schikaniert und verfolgt, stets abgestritten. Im Oktober kam ein Londoner Gericht jedoch zu dem Schluss, dass der Scheich während des aufsehenerregenden Sorgerechtsstreits das Mobiltelefon seiner Ex-Frau überwachen ließ. Er genehmigte demnach den Einsatz der Spähsoftware Pegasus, um Geräte der Prinzessin, ihrer Anwälte und anderer Vertrauter auszuspionieren.

Entführung in Auftrag gegeben

Der Vorsitzende Richter Andrew McFarlane hatte im vergangenen Jahr in einem anderen Urteil bereits festgestellt, dass der Emir die Entführung von zweien seiner Töchter angeordnet hatte, die aus einer anderen Ehe stammen. Prinzessin Schamsa wurde im Jahr 2000 aus Cambridge nach Dubai verschleppt, nachdem sie versucht hatte, sich abzusetzen.

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Bild des Emirs an einer Hauswand anlässlich des 50. Gründungsjubiläums der Vereinigten Arabischen Emirate (Archivbild)Bild: GIUSEPPE CACACE/AFP via Getty Images

Ihre jüngere Schwester Latifa soll 2018 bei einem Fluchtversuch gestoppt und gewaltsam nach Dubai zurückgebracht worden sein. Danach blieb sie lange verschwunden. In diesem Jahr tauchten Fotos auf, die Latifa in der spanischen Hauptstadt Madrid und mit einer Freundin zeigen sollen - und die neue Spekulationen über ihr Schicksal auslösten.

Dubai ist derzeit Gastgeber der im Oktober eröffneten Weltausstellung Expo. Die Wirtschaftsmetropole präsentiert sich nach außen als liberales Reiseziel für Besucher aus aller Welt - mit exklusiven Strandklubs, luxuriösen Einkaufszentren und einer Skyline aus Wolkenkratzern. Hinter der glänzenden Fassade steht indes eine sehr traditionelle islamische Rechtsprechung, wenn es um das Verhältnis von Mann und Frau geht. Nichtregierungsorganisationen kritisierten wiederholt die Menschenrechtslage in dem Emirat.

jj/rb (dpa, afp)