EMA empfiehlt Moderna-Vakzin für Jugendliche
23. Juli 2021Der zuständige EMA-Ausschuss empfahl eine Erweiterung der Zulassung für den Impfstoff des US-Biotechkonzerns, der in der EU bisher erst ab 18 Jahren eingesetzt werden darf. Der Nutzen des Impfstoffs im Kampf gegen COVID-19 überwiege die Risiken. Die finale Entscheidung muss nun noch von der Europäischen Kommission gefällt werden. Dies gilt aber als Formsache.
"Jede Impfung zählt"
Der Corona-Impfstoff von BioNTech und Pfizer darf in der EU bereits seit Ende Mai bei Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren eingesetzt werden. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt ihn für Jugendliche aber derzeit nur bei bestimmten Vorerkrankungen. Sie begründet dies mit dem geringen Risiko einer schweren Erkrankung in dieser Altersgruppe. Der Einsatz bei 12- bis 17-Jährigen ohne Vorerkrankungen werde derzeit nicht allgemein empfohlen, sei aber nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und Risikoakzeptanz möglich, hatte die Stiko im Juni erklärt.
"Jede Impfung zählt – gerade jetzt, wo die Infektionszahlen wieder steigen", sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums in Berlin. Auch Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren würden durch eine Impfung geschützt. Deshalb sei es gut, dass nun ein zweiter Impfstoff zur Verfügung stehe. "Das ist eine gute Nachricht. Denn die Länder können Kindern und Jugendlichen, die geimpft werden wollen, so noch schneller ein Impfangebot machen", teilte sie mit.
Söder will Schüler-Impfaktion
Bayerns Ministerpräsident Söder forderte die anderen Bundesländer auf, sich auf eine Schüler-Impfaktion zu einigen. Man könne nicht warten, bis die Stiko ihre zurückhaltende Meinung überdenke.
nob/uh (rtr, dpa, afp)