Elon Musk um 100 Milliarden Dollar "ärmer"
14. Dezember 2022Das Misstrauen der Anleger dem Tesla-Chef Elon Musk gegenüber setzt Analysten zufolge der Aktie des Tech-Riesen zu. Die Titel stürzten am Dienstag um 5,7 Prozent auf ein Zwei-Jahres-Tief von 158,30 Dollar ab. Dabei lag der US-Technologieindex Nasdaq nach dem überraschend starken Rückgang der US-Inflation im Plus. Anfang des Jahres hatte das Tesla-Papier noch mehr als 400 Dollar gekostet.
Die Investoren hätten Angst, dass Musk mit seinen Tweets der Marke schadet, sagte Analyst Dennis Dick vom Broker Triple DTrading. "Viele Leute distanzieren sich von Tesla, weil sie die Botschaft des CEOs nicht unterstützen wollen", kommentierte ein Börsianer. Laut Robert Pavlik, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter Dakota Wealth, steht die Aktie schon seit Musks holpriger Übernahme von Twitter unter Druck.
Die Verarmung des Elon M.
Das hat inzwischen auch Auswirkungen auf seine persönlichen Geldspeicher. Der Elektroautobauer, Weltraumspediteur und Twitter-Chef Musk ist in den Ranglisten der Superreichen auf Platz zwei zurückgefallen. In den Rankings Bloomberg Billionaires und Forbes belegte der bisherige Spitzenreiter am Mittwoch nur noch Platz zwei. Neuer Führender in der Reichenliste ist der französische Unternehmer Bernard Arnault vom Luxusgüterkonzern LVMH.
Nach Schätzung von Bloomberg ist Musks Privatvermögen seit Januar um mehr als 100 Milliarden US-Dollar auf 163,6 Milliarden Dollar (etwa 153,9 Milliarden Euro) gesunken. Das Vermögen von Arnault bezifferte Bloomberg auf 170,8 Milliarden Dollar (etwa 160,6 Milliarden Euro). Der 73-Jährige ist Vorsitzender des französischen Luxusimperiums LVMH, zu dem Modeikonen wie Dior und Louis Vuitton und Champagnermarken wie Moët & Chandon gehören.
Auch in der Forbes-Liste liegt Musk mit einem geschätzten Vermögen von 176,8 Milliarden Dollar deutlich hinter Arnault (188,6 Milliarden Dollar). Die Angaben in den Milliardärs-Charts basieren zumeist auf öffentlich zugänglichen Informationen zu Vermögenswerten wie Aktien, Immobilien, Kunstobjekten und anderen Luxusgütern. Sie sind deshalb nicht exakt und teilweise auch umstritten.
Twitter-Missgriff wird richtig teuer
Grund für den Absturz des 51-Jährigen Tech-Milliardärs auf den Ranglisten ist nach Angaben von Bloomberg unter anderem der Kauf des Kurznachrichtendienstes Twitter. Auch die Aktie des Elektroauto-Herstellers Tesla sei in diesem Jahr um mehr als 50 Prozent gefallen, hieß es.
Musk hatte Twitter Ende Oktober für rund 44 Milliarden Dollar gekauft. Der Dienst schrieb bereits vor der Übernahme rote Zahlen. Nach dem Verkauf beklagte Musk einen Umsatzeinbruch, weil einige große Werbekunden Anzeigen auf der Plattform ausgesetzt haben. Sie sorgen sich, dass ihre Werbung neben anstößigen Tweets auftauchen könnte, wenn Musk wie angekündigt die Regeln lockern sollte.
dk/hb (dpa, rtr)