Kipchoge im Marathon nicht zu schlagen
8. August 2021Eliud Kipchoge hat zum zweiten Mal den olympischen Marathon gewonnen und damit mit dem legendären Abebe Bikila sowie Waldemar Cierpinski gleichgezogen. Der 36 Jahre alte Kenianer triumphierte am letzten Wettkampftag der Olympischen Spiele in Tokio in 2:08:38 Stunden vor dem Niederländer Abdi Nageeye (2:09:58) und dem Belgier Bashir Abdi (2:10:00), beide in Somalias Hauptstadt Mogadishu geboren. Kipchoge siegte im olympischen Außenposten Sapporo noch deutlicher als vor fünf Jahren in Rio, als sein Vorsprung 1:10 Minuten betragen hatte. Vor ihm hatten der Äthiopier Bikila (1960 und 1964) und Cierpinski für die DDR (1976 und 1980) den Doppelerfolg geschafft.
Bester Deutscher war Richard Ringer auf Platz 26 (2:16:08). Der deutsche Rekordhalter Amanal Petros, der lange zur Spitzengruppe gehört hatte, fiel bei drückend warmen Temperaturen noch auf Platz 30 (2:16:33) zurück. Hendrik Pfeiffer wurde 50.
Doppel-Erfolg für Frankreich im Handball
Nach den Männern haben auch Frankreichs Handballerinnen olympisches Gold gewonnen. Die Französinnen feierten durch ein 30:25 (15:13) gegen die Auswahl des Russischen Olympischen Komitees (ROC) im Endspiel von Tokio ihren ersten Olympiasieg und nahmen damit erfolgreich Revanche für die Finalniederlage 2016 in Rio de Janeiro.
Die französischen Männer hatten am Vortag durch ein 25:23 gegen Weltmeister Dänemark Gold geholt. Nach der Sowjetunion 1976 und Jugoslawien 1984 ist Frankreich damit die dritte Nation, die im selben Jahr sowohl bei den Männern als auch Frauen das olympische Handball-Turnier gewinnen konnte.
Angetrieben vom Männer-Team, das das Endspiel im Yoyogi National Stadium auf der Tribüne verfolgte, erarbeiteten sich die Französinnen im ersten Abschnitt einen Vorsprung. Diesen konnte das ROC-Team nur in der ersten Hälfte knapp gestalten, nach Wiederbeginn setzten sich die Französinnen um ihre besten Werferinnen Allison Pineau und Pauletta Foppa (je 7 Tore) ab.
Serbien gewinnt letzte Goldmedaille von Tokio
Die Wasserballer Serbiens haben die letzte Goldmedaille bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio gewonnen. Der dreimalige Weltmeister besiegte im Finale die griechische Auswahl mit 13:10 (6:3, 2:4, 2:2, 3:1) und kürte sich damit zum zweiten Mal zum Olympiasieger, auch in Rio 2016 hatten die Serben triumphiert. Bronze ging an Ungarn nach dem 9:5 (3:3, 2:2, 1:0, 3:0) gegen Spanien.
Hinze und Levy verpassen Medaillen
Emma Hinze unterlag am olympischen Schlusstag im Sprint-Rennen um Bronze Lee Wai-Sze aus Hongkong und musste sich mit dem vierten Platz begnügen. Zuvor war die 23-Jährige im Halbfinale an der Kanadierin Kelsey Mitchell im Entscheidungsdurchgang gescheitert. "Ich wollte sehr gern eine Medaille, egal welche. Jetzt ist es Platz vier geworden, und ich bin traurig", sagte Hinze, die völlig entkräftet war: "Mir haben noch nie die Beine so weh getan. Ich kam nach dem Lauf nicht mal die Treppe runter. Zwischen dem zweiten und dritten Lauf hatte ich nur sieben Minuten Zeit. Mir war noch richtig schwindelig, als ich auf die Bahn bin." Mitchell holte später Gold. Damit bleibt Kristina Vogel die letzte deutsche Olympiasiegerin im Sprint.
Bahnradsprinter Maximilian Levy ist an seiner vierten Olympia-Medaille vorbeigefahren. Der Ex-Weltmeister belegte im Keirin-Finale den sechsten und damit letzten Platz. Der Olympiasieg in einem spektakulären Rennen im Izu Velodrome ging an den Briten Jason Kenny. Dem 34 Jahre alten Levy fehlten rund eineinhalb Sekunden auf die Medaillenränge. Der zweite deutsche Starter Stefan Bötticher war im Viertelfinale ausgeschieden.
Siebtes Gold in Serie: US-Basketballerinnen triumphieren
Die amerikanischen Frauen ihr nächstes olympisches Gold im Basketball gewonnen. Die favorisierte US-Auswahl besiegte im Finale in der Saitama Super Arena in Tokio Gastgeber Japan souverän mit 90:75 (50:39). Erfolgreichste Werferin war Brittney Griner mit 30 Punkten. Es war der siebte Olympia-Titel in Serie für die US-Basketballerinnen und ihr neunter insgesamt.
Bereits am Samstag hatte Frankreich das Spiel um Bronze gegen Serbien mit 91:76 (43:40) gewonnen.
USA-Frauen gewinnen Volleyball-Gold
Und auch im Volleyball waren die US-Amerikanerinnen diesmal nicht zu schlagen. Im vierten Anlauf bei einem Finale gewann das US-Team um die Wiesbadener Libera Justine Wong-Orantes in Tokio gegen Brasilien mühelos mit 3:0 (25:21, 25:20, 25:14) und revanchierte sich damit bei den Südamerikanerinnen für die Final-Niederlagen von Peking 2008 und London 2012. Erfolgreichste Angreiferinnen des US-Teams waren Andrea Drews mit 15 Punkten und die frühere Dresdnerin Michelle Bartsch-Hackley (14). Platz drei und damit Bronze sicherte sich Europameister Serbien durch ein 3:0 über Südkorea.
Steroid-Spuren
Brasilien musste im Endspiel ohne Tandara Caixeta auskommen, die vor dem Halbfinale positiv getestet und vorläufig gesperrt worden war. Eine vor Beginn der Spiele genommene Dopingprobe der Diagonalangreiferin hatte Spuren eines Steroids aufgewiesen
Karateka Horne mit mehreren Bänderrissen im Arm
Nach der Verletzung von Karate-Weltmeister Jonathan Horne bei seinem Sturz in Tokio ist klar: Der 32-Jährige hat sich mehrere Bänder im rechten Arm gerissen. Das bestätigte Christian Grüner, Sportdirektor des Deutschen Karate Verbandes (DKV), nach einer MRT-Untersuchung am Sonntag. Auch der Muskel sei in Mitleidenschaft gezogen worden. In seinem zweiten Vorrunden-Kampf beim Kumite über 75 Kilogramm gegen den Georgier Gogita Arkania hatte sich Horne fünf Sekunden vor Schluss am rechten Unterarm verletzt. Er blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht schreiend auf der Matte liegen und wurde minutenlang behandelt. In Tokio galt der siebenmalige Europameister als einer der Top-Favoriten auf den Olympiasieg.