Deutschland schlägt Südkorea klar
9. Mai 2018Nach drei enttäuschenden Spielen der erste Erfolg: Mit dem höchsten WM-Sieg seit 13 Jahren hat die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft jeglichen Zweifel am Klassenerhalt ausgeräumt und ihre geringe Chance auf das Viertelfinale gewahrt. Das Team von Bundestrainer Marco Sturm gewann nach drei Niederlagen bei der Weltmeisterschaft in Dänemark problemlos 6:1 (1:0, 3:0, 2:1) gegen den Neuling Südkorea.
"Es war ein Spiel, das wir gewinnen mussten. Das haben wir relativ solide gemacht", sagte Draisaitl: "Von jetzt an wollen wir so viele Punkte wie möglich mitnehmen. Das beginnt am Samstag." Stürmerstar Draisaitl von den Edmonton Oilers (11.), der Nürnberger Yasin Ehliz (21./49.), die Münchner Patrick Hager (30.) und Yannic Seidenberg (53.) sowie Frederik Tiffels von den Wheeling Nailers aus der ECHL (35.) erzielten vor rund 7000 Zuschauern in der Jyske Bank Boxen in Herning die Tore für das Sturm-Team, das die ersten drei Partien verloren hatte. Mit dem Sieg im ersten WM-Duell mit dem Olympia-Gastgeber, dem höchsten seit dem 9:1 im Jahr 2005 gegen Slowenien, vermied die DEB-Auswahl einen nervenaufreibenden Abstiegskampf. Die weiter punktlosen Südkoreaner, die Nummer 18 der Weltrangliste, steuern mit 29 Gegentoren nach vier Spielen schnurstracks zurück in die Zweitklassigkeit.
Der Weg ins Viertelfinale ist steinig
"Es war eine Menge Druck auf uns. Dafür haben wir einen super Job gemacht und relativ souverän den Sieg geholt. Das Turnier ist noch nicht vorbei. Wir sind noch mitten im Rennen drin", sagte Hager. Im Kampf um das Weiterkommen erhält die deutsche Mannschaft keine weitere Hilfe aus der NHL. Der zweimalige Stanley-Cup-Sieger Tom Kühnhackl sagte nach dem Play-off-Aus mit Titelverteidiger Pittsburgh Penguins seine WM-Teilnahme ab. Der 26 Jahre alte Stürmer sei "angeschlagen und vertragslos", teilte der DEB zwei Stunden vor dem Spiel mit. Sturm vergab den letzten Platz für einen Feldspieler im WM-Kader an den Schwenninger Mirko Höfflin, den neunten WM-Debütanten.
Um zum dritten Mal in Folge die K.o.-Runde zu erreichen, wird der Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) ein weiterer Erfolg im nächsten Spiel der Gruppe B am Samstag (12.15 Uhr) gegen Lettland aber aller Voraussicht nach nicht reichen. Das Team um NHL-Star Leon Draisaitl wird wohl auch gegen die Favoriten Finnland am Sonntag (20.15 Uhr) oder Kanada am Dienstag (16.15 Uhr/alle Sport1) punkten müssen. Das dürfte schwer werden.
jw/uh (mit sid, dpa)