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Politik

Tochter von Diktator Franco stirbt mit 91

29. Dezember 2017

Carmen Franco ist in ihrem Haus in Madrid einem Krebsleiden erlegen. Der Tochter Francisco Francos wurde immer wieder vorgeworfen, dessen Gewaltherrschaft in Spanien zu verherrlichen.

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Spanien Carmen Franco in Madrid
Carmen Franco im November in MadridBild: picture-alliance/NurPhoto/O. Gonzalez

Die 1926 in Oviedo in Asturien geborene María del Carmen Franco Polo hatte bis zuletzt das Vermögen der Familie verwaltet. Es wird von Medien auf Hunderte von Millionen Euro geschätzt.

Sie war zudem Ehrenpräsidentin der umstrittenen nach ihrem Vater benannten Francisco-Franco-Stiftung. Diese ist aktiv darum bemüht, das "Werk" des Diktators zu verteidigen. Auf ihren Druck hin musste das Madrider Bürgermeisteramt etwa im Oktober Maßnahmen aussetzen, an die Franco-Diktatur erinnernde Straßennamen zu entfernen.

Francisco Franco war nach einem von ihm ausgelösten und mit Hilfe der faschistischen Achsenmächte Deutschland und Italien gewonnenen Bürgerkrieg 1939 an die Macht gelangt. Schätzungen zufolge starben in dem Konflikt zwischen Unterstützern der republikanischen Regierung und den Nationalisten um Franco rund 500.000 Menschen. Nach seinem Sieg regierte Franco in Spanien jahrzehntelang mit eiserner Hand, zahllose Oppositionelle wurden verhaftet.

Spanien Carmen Franco mit ihren Eltern
Carmen Franco mit ihren Eltern bei einer Feier in Madrid in den 1960er JahrenBild: Imago

"Doña Carmen" wurde in Spanien immer wieder vorgeworfen, die bis 1975 andauernde Gewaltherrschaft ihres Vaters zu verherrlichen. Bei den jährlich am 20. November an Francos Grab begangenen Feierlichkeiten zu seinem Todestag wurde sie oft von Tausenden Ultrarechten bejubelt. Die öffentlichen Auftritte waren zuletzt aber sehr selten geworden. Carmen Franco heiratete 1950 den Arzt Cristóbal Martínez Bordiú und hatte mit ihm sieben Kinder. Der 1998 gestorbene Chirurg hatte als erster in Spanien eine Herztransplantation durchgeführt. Ihre Krebserkrankung war Carmen Franco erst im September diagnostiziert worden.

ie/sti (dpa, afp)