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Politik

Keine Einreise für US-Bürger und Russen

27. Juni 2020

Die EU-Staaten tüfteln derzeit an neuen - Corona-gemäßen - Einreisebestimmungen. Für Menschen aus Ländern mit besonders heftig wütendem Virus dürfte es schwer bleiben, nach Europa zu gelangen.

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Im Düsseldorfer Flughafen (Foto: picture-alliance/NurPhoto/N. Economou)
Im Düsseldorfer FlughafenBild: picture-alliance/NurPhoto/N. Economou

In der EU zeichnet sich eine Einigung auf strenge Kriterien für die geplante Lockerung der Corona-Einreisebeschränkungen ab. Demnach werden Reisende aus Ländern wie den USA, Russland und Brasilien auch nach Ablauf dieses Monats nur in Ausnahmefällen in die EU kommen dürfen, wie die Deutsche Presse-Agentur nach Beratungen der EU-Botschafter erfuhr. Lediglich für Menschen aus rund einem Dutzend Ländern wie Südkorea oder Neuseeland könnten die geltenden Einreisebeschränkungen demnach im Juli aufgehoben werden. Letztere sehen derzeit noch vor, dass nur unbedingt notwendige Reisen erlaubt werden.

Zahl der Neuinfektionen entscheidend

Der erarbeitete Kompromiss für die Kriterien und die Länderliste muss nach Angaben aus EU-Kreisen noch in einigen Hauptstädten zur Abstimmung vorgelegt werden. Im Idealfall kann danach am Montag im schriftlichen Verfahren ein Beschluss erfolgen.

Der Airport von Athen (Foto: picture-alliance/NurPhoto/N. Economou)
Der Airport von AthenBild: picture-alliance/NurPhoto/N. Economou

Entscheidend für die Lockerung der Einreisebeschränkungen soll künftig vor allem die Zahl der COVID-19-Neuinfektionen in den zwei Wochen zuvor sein. Zudem sollen unter anderem der Trend im gleichen Zeitraum sowie der Umgang des jeweiligen Staates mit der Pandemie eine Rolle spielen. Konkret ist vorgesehen, dass die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen zwei Wochen pro 100.000 Einwohner "nahe an oder unter 16" liegen soll - also so wie der EU-Durchschnitt. Der Trend neuer Fälle im gleichen Zeitraum soll im Vergleich zu den vorherigen 14 Tagen "stabil oder abnehmend" sein.

Auch Zahl der Tests wichtig

Beim Umgang der Staaten mit COVID-19 sollen Maßnahmen zur Kontaktverfolgung von Infizierten, die Zahl von Tests und Eindämmungsbemühungen eine Rolle spielen. Bürger aus stark von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern wie den USA und Russland würden demnach erst einmal außen vor bleiben. In ihnen gab es zuletzt in 14 Tagen 60 bis 120 Fälle pro 100.000 Einwohner. Für Länder wie Brasilien und Saudi-Arabien ist in einer Übersicht der EU-Gesundheitsbehörde ECDC sogar ein Wert von 120 oder mehr Fällen angegeben. Angaben zum Trend macht die Übersicht nicht.

Hier unterzieht sich gerade der honduranische Präsident Juan Orlando Hernandez einem Corona-Test (Foto: AFP/Casa Presidencial de Honduras)
Hier unterzieht sich gerade der honduranische Präsident Juan Orlando Hernandez einem Corona-TestBild: AFP/Casa Presidencial de Honduras

Um die Entwicklung der Infektionszahlen zu berücksichtigen, sollen die Einreisebeschränkungen kontinuierlich überprüft werden. Einbezogen werden soll auch die Frage, ob EU-Bürger in den jeweiligen Drittstaat reisen dürfen. So gilt in China zum Beispiel trotz vergleichsweise geringen Infektionszahlen noch immer eine Einreisesperre für Ausländer.

Zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie hatten sich Mitte März alle EU-Staaten außer Irland sowie die Nicht-EU-Staaten Schweiz, Norwegen, Liechtenstein und Island darauf geeinigt, nicht zwingend notwendige Reisen in die Europäische Union vorläufig zu verbieten. Der Einreisestopp war mehrfach verlängert worden und gilt derzeit bis Ende Juni. Vor zwei Wochen dann hatte die EU-Kommission eine schrittweise und abgestimmte Öffnung gegenüber Nicht-EU-Ländern ab dem 1. Juli empfohlen. Letztlich kann darüber aber  jeder EU-Staat für sich selbst entscheiden.

sti/qu (afp dpa)