Verständigung im Südsudan
23. Januar 2014Die Konfliktparteien im Südsudan haben einen Waffenstillstand vereinbart. Vertreter der Regierung und der Rebellen unterzeichneten das Abkommen in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba. Es sieht vor, die seit mehr als einem Monat andauernden Gefechte innerhalb von 24 Stunden einzustellen.
Die Regierung erklärte sich zudem bereit, elf inhaftierte Vertraute des Rebellenführers Riek Machar (Foto, l.) auf freien Fuß zu setzen. Deren Freilassung war eine der Hauptforderungen der Aufständischen. "Wir hoffen, dass wir möglichst schnell ein umfassendes Abkommen erzielen, das dem Blutvergießen ein Ende setzt", sagte der Verhandlungsführer der Regierung, Nhial Deng Nhial. Auch die USA und die Europäische Union hatten die Freilassung der Männer verlangt.
Entsprechend erleichtert fallen auch dort die Reaktionen aus. Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton mahnte die Konfliktparteien in dem Land jedoch, sich an die Übereinkunft zu halten. Diese müsse jetzt Wirklichkeit werden und die Parteien müssten sofort damit beginnen, sie aufrichtig umzusetzen, teilte Ashton in Brüssel mit. Das Töten müsse nun aufhören.
Im erst Mitte 2011 gegründeten Südsudan war im Dezember ein seit langem schwelender Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir (Foto, r.) und seinem ehemaligen Stellvertreter Machar eskaliert. Bis zu 10.000 Menschen wurden seither in Gefechten getötet, eine halbe Million Zivilisten ist auf der Flucht. Vor allem in den ölreichen Bundesstaaten Jonglei und Unity gab es heftige Kämpfe. Die Gespräche in Addis Abeba unter Vermittlung des ostafrikanischen Staatenblocks IGAD begannen bereits Anfang Januar, verliefen aber wochenlang schleppend.
sti/SC/rb (afp, rtr)