Eine Geschichte des Antisemitismus - Teil 2
22. Juni 2022Auf welchem Bild taucht zum ersten Mal in der Malerei des Mittelalters eine auffallende Nase auf, mit der Menschen jüdischen Glaubens von nun an dargestellt werden? Wie überschreitet diese Stigmatisierung die Grenzen der Ikonographie, um zum ersten diskriminierenden Erkennungsmerkmal der Geschichte zu werden?
Der Regisseur Jonathan Hayoun geht in dieser Folge der Entstehung von Stereotypen und Klischees sowie deren Folgen auf den Grund. Von der ersten "Judennase" in der christlichen Malerei bis zur Vertreibung der Juden aus den großen Königreichen Europas, vom Stereotyp des "reichen Wucherers" bis zum "Antijudaismus ohne Juden".
In den von ihrer jüdischen Bevölkerung verlassenen Königreichen entwickelte sich ein neues, paradoxes Phänomen: ein Antijudaismus ohne Juden. Obwohl schon lange keine jüdischen Menschen mehr in einer Region lebten, blühte der Antijudaismus. Im Spanien der Inquisition kommt es zur Unterdrückung der Marranen, also jener Juden und Jüdinnen, die gewaltsam zur Konversion zum Christentum gezwungen worden waren. Im Osten Europas fanden sie zunächst Zuflucht. Doch dann wurden antijüdische Bilder immer beliebter, und die Ritualmordlegenden verbreiteten sich in Polen. Den Abschluss dieser Episode bildet die Französische Revolution 1789, die für immer das Schicksal jüdischer Menschen veränderte.
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FR 08.07.2022 – 23:00 UTC
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