Ein Jahr Corona: Pandemie-Graffitis aus aller Welt
Corona prägt unseren Alltag und das Stadtbild. Ob Protest, Kommentar oder Karikatur - Streetart-Künstler halten die Pandemie im öffentlichen Raum fest.
China
Streetart-Künstler sind darauf spezialisiert, aktuelle Ereignisse mit ihrem eigenen Stil zu kommentieren. Dieses Graffito stammt aus Wuhan, wo das Virus wahrscheinlich seinen Ursprung hat. Zu sehen sind zwei Ärzte in Schutzmontur, die die chinesische Flagge halten und das Peace-Zeichen machen. Die Stadt wurde monatelang von der Öffentlichkeit abgeriegelt, um die Verbreitung des Virus zu stoppen.
Deutschland
So sieht der Bruderkuss zwischen den USA und China in Zeiten von Corona aus. Dieses Werk in Berlin zeigt Donald Trump und den chinesischen Präsidenten Xi Jinping im April 2020. Es persifliert den berühmten Kuss von Breschnew und Honecker, den Streetart-Künstler 1981 mitten im Kalten Krieg auf die Berliner Mauer gesprayt haben. Heute ist davon nur noch ein Reststück übrig, die East Side Gallery.
Russland
Diese Krankenschwester aus St. Petersburg wird von dem Graffiti-Künstler zur Heldin im Kampf gegen das Virus gekrönt. Gleichzeitig erinnern die beiden Arme an einen Heiligenschein. So wird aus dem Krankenschwester-Graffito eine Ikonenmalerei der Pandemie.
Indien
Das Virus macht vor Niemandem halt, nicht mal vor dieser indischen Gottheit. Deshalb trägt auch sie eine Maske. Indiens Regierung war übrigens eine der ersten, die wegen des Coronavirus eine Einreisesperre verhängt hat.
Schottland
Die Maske ist ein Accessoire, das in beinahe allen Graffitis auftaucht. In Glasgow wurden drei ikonische Werke der Kunstgeschichte in Corona-Streetart umgewandelt: Edvard Munchs "Der Schrei", Grant Woods "American Gothic" und Jan Vermeers "Mädchen mit dem Perlenohrring".
Spanien
John Travolta und Samuel L. Jackson sind ein legendäres Duo im Kultfilm "Pulp Fiction" von Quentin Tarantino. Die beiden Profikiller ziehen nicht den Colt, sondern den Selfie-Stick, um sich zu fotografieren. Die Maske ist auch das neue Hollywood-Accessoire der Schauspielstars. Dieses Graffito ist in Madrid zu sehen. Spaniens Hauptstadt war besonders hart vom Coronavirus betroffen.
Gazastreifen
Während das Impfen in Israel schnell vorangeht, kommt kaum Vakzin im Gazastreifen an. Umso wichtiger ist es, eine Maske zu tragen. Doch weil Gaza eine der jüngsten Bevölkerungen der Welt hat, gibt es dort zwar viele Infizierte, aber nur wenige Tote im Zusammenhang mit Covid-19. Das bestätigen auch internationale Organisationen. Dieses Werk stammt aus Rafah.
Äthiopien
Streetart ist auch eine Möglichkeit, auf unkomplizierte, aber effektive Weise Menschen mit wichtigen Botschaften zu erreichen. Dieses Graffito in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba soll Passanten an das Tragen einer Maske erinnern. Diese soll sowohl den Mund als auch die Nase bedecken, wie die Pfeile andeuten.
Elfenbeinküste
In Abidjan, Küstenmetropole der Elfenbeinküste, weist ein Graffito auf die Hygienevorschriften hin. In dem westafrikanischen Land hat sich die Pandemie mit 206 Todesfällen (Stand: 10.03.2021) verhältnismäßig gering ausgewirkt.
Niederlande
Die Niederlande sind im Umgang mit der Maskenpflicht einen Zickzack-Kurs gefahren. Während der Sommerferien 2020 wurde sie aufgehoben, doch dann gingen im Herbst die Zahlen enorm in die Höhe. Dieses Graffito scheint sagen zu wollen: "Hab' ein Herz für die Niederlande, trage bitte eine Maske."