Ebola-Notstand in Westafrika
31. Juli 2014Nach Liberia hat auch Sierra Leone angesichts des schweren Ebola-Ausbruchs den Gesundheitsnotstand ausgerufen. Präsident Ernest Bai Koroma wies seine Sicherheitskräfte an, enstprechende Anordnungen durchzusetzen. Ganze Gebiete im Osten des Landes werden unter Quarantäne gestellt, um das tödliche Virus unter Kontrolle zu bringen. Ähnliche Maßnahmen hat das Nachbarland Liberia bereits am Mittwochabend eingeführt. Sie sollen 60 bis 90 Tage gültig sein. Gesundheitsbeamte suchen von Haus zu Haus nach Ebola-Infizierten und isolieren sie. Das gilt auch für Passagiere in Flughäfen.
Mehr als 729 Todesopfer
Seit Monaten breitet sich ein besonders aggressiver Ebola-Stamm in Westafrika aus. Mehr als 1300 Menschen wurden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bisher infiziert, über 729 von ihnen starben. Betroffenen sind Guinea, Liberia und Sierra Leone, hinzu kommt ein erster Todesfall in Nigeria.
Das Ebola-Virus löst hämorrhagisches Fieber aus, das in einer Vielzahl von Fällen zum Tod führen kann. Medikamente dagegen gibt es nicht, doch steigert eine frühzeitige Behandlung die Überlebenschancen. Von Mensch zu Mensch überträgt sich das Virus durch Körperflüssigkeiten.
Unterdessen teilte das US-Friedenscorps in Washington mit, dass 340 Freiwillige aus Guinea, Liberia und Sierra Leone wegen der Ebola-Epidemie abgezogen würden. Eine Sprecherin sagte, zwei Freiwillige seien mit Ebola in Berührung gekommen, nachdem sie mit einem inzwischen verstorbenen Infizierten Kontakt gehabt hätten. Sie seien aber bislang symptomfrei und stünden in einer Isolierstation unter medizinischer Aufsicht.
Das Friedenscorps ist eine unabhängige US-Behörde, die zur Verständigung zwischen US-Bürgern und Bürgern anderer Länder beitragen soll.
re/am/rb (rtr, afp, dpa)