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Ebola-Fall in Dallas beunruhigt USA

13. Oktober 2014

In den Vereinigten Staaten hat sich eine Krankenschwester trotz strenger Sicherheitsmaßnahmen mit Ebola infiziert. Es könne zu weiteren Fällen kommen, warnt die Gesundheitsbehörde. Präsident Obama fordert Aufklärung.

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Desinfektionsmaßnahmen nach dem Ebola-Fall in Dallas (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/Jaime R. Carrero

Die Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) müsse transparent aufarbeiten, wie es trotz strenger Sicherheitsvorkehrungen zu der Infektion der Schwester kommen konnte, verlangte US-Präsident Barack Obama in einer Erklärung.

Die Krankenschwester hatte sich in einer Klinik in Dallas im US-Bundesstaat Texas bei der Pflege eines Ebola-Patienten aus dem westafrikanischen Liberia angesteckt. Der Mann war am Mittwoch gestorben.

Die Pflegerin ist der erste Mensch, der sich in den USA mit dem gefährlichen Ebola-Virus infizierte. Damit nimmt die Sorge zu, dass sich Ebola auch außerhalb der bislang betroffenen Länder in Afrika ausbreiten könnte. Ein zugelassenes Medikament oder einen Impfstoff gibt es nicht.

Übertragungsweg unklar

Wie es zu der Infektion der Krankenschwester kommen konnte, ist noch unklar. Nach Angaben des Krankenhauses und der CDC trug sie bei der Betreuung des Ebola-Kranken die vorgesehene Schutzkleidung. Auch weitere Sicherheitsmaßnahmen seien eingehalten worden. Obwohl die Frau sofort isoliert wurde, wollten die CDC neue Übertragungen nicht ausschließen. "Ich will es klar sagen. Es besteht die Möglichkeit, dass es weitere Fälle hier in den USA geben wird", sagte CDC-Chef Tom Frieden in Atlanta. Nach Friedens Angaben ist der Gesundheitszustand der Krankenschwester stabil. Ihr Blut enthalte erst wenige Ebola-Viren, daher sei die Hoffnung auf Genesung groß. Die US-Behörden suchen nun nach Kontaktpersonen der Frau.

Unterdessen hat sich ein Ebola-Verdachtsfall in der US-Ostküstenmetropole Boston nicht bestätigt. Die Symptome des Mannes entsprächen nicht den Kriterien der Bundesgesundheitsbehörde, teilte das Krankenhaus mit. "Die Wahrscheinlichkeit einer Ebola-Infektion ist extrem niedrig." Dennoch bleibe der kürzlich aus Liberia eingereiste Mann in Quarantäne. Er klagte über Kopf- und Muskelschmerzen.

Schon mehr als 4000 Tote

Das Ebola-Virus überträgt sich nur durch direkten Körperkontakt oder über Körperflüssigkeiten des Erkrankten. In den westafrikanischen Ländern Liberia, Guinea und Sierra Leone, die von der Epidemie besonders betroffen sind, hat die Weltgesundheitsorganisation inzwischen weit über 8000 Ebola-Fälle registriert. Mehr als 4000 Menschen starben. Experten gehen zudem von einer hohen Dunkelziffer aus.

Aus Angst vor der Krankheit waren in den vergangenen Tagen international die Sicherheitsvorkehrungen verschärft worden. Auf dem New Yorker John F. Kennedy-Flughafen werden Reisende aus Ländern mit Ebola inzwischen auf mögliche Symptome untersucht. Vier andere große US-Flughäfen wollten folgen. Auch Israel hat spezielle Kontrollen für Reisende aus der westafrikanischen Krisenregion eingeführt. Dies gilt für den internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv sowie für alle Grenzübergänge und Seehäfen.

wl/wa (dpa, afp, rtr)