DW-Korrespondent in Weißrussland verhaftet
8. August 2018Der Korrespondent arbeitet für die Russisch-Redaktion der DW.
Die Deutsche Welle hat beim Botschafter der Republik Weißrussland in Berlin Protest gegen die Verhaftung des DW-Korrespondenten eingelegt und seine unverzügliche Freilassung gefordert. Zudem wies die DW gegenüber dem Botschafter darauf hin, dass man rechtsstaatliches Vorgehen gegenüber akkreditierten Journalisten erwarte.
„Das Ermittlungskomitee ist zu mir gekommen“, schrieb der Mitarbeiter der DW am Mittwochmorgen auf seiner Facebook-Seite. Seine Frau bestätigte wenig später die Durchsuchung. Die Staatsanwaltschaft habe einen Durchsuchungsbefehl für die gesamte Wohnung vorgelegt. Die Ermittler hätten gegenüber Bykowski deutlich gemacht, ihn vorerst als Zeugen mitzunehmen.
Im Gespräch mit der DW sagte seine Frau Volha Bykowskaja, die Vertreter der Ermittlungsbehörden seien gegen 8.30 Uhr in der Wohnung erschienen. Sie hätten Computer, Tablets, Telefone, Sticks, Discs und Bankkarten beschlagnahmt. Bykowskaja: „Die Durchsuchung dauerte ungefähr zwei Stunden.“
Die Festnahme sei ihrer Ansicht nach im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen unabhängige Journalisten in Weißrussland erfolgt. Bykowskaya: „Ein absolut absurder Fall.“
Am Dienstag (7. August) hatten Sicherheitskräfte die Redaktionsräume des weißrussischen Nachrichtenportals tut.by und der Nachrichtenagentur BelaPAN durchsucht. Nach Angaben der Behörden geschah dies im Zusammenhang mit Ermittlungen, bei denen es um einen angeblich illegalen Zugang zu kostenpflichtigen Informationsangeboten der staatlichen Nachrichtenagentur Belta geht. Paulyuk Bykowski hatte dazu als Medienexperte beim Sender Euroradio Stellung genommen.