DVD-Tipp: Maps to the Stars
22. März 2015Julianne Moore war auch schon vor ihrer Oscarauszeichnung für eine an Alzheimer erkrankte Frau in "Still Alice" gefragt. Nominiert für diesen prestigeträchtigsten Filmpreis der Welt war sie zuvor bereits dreimal. Im vergangenen Jahr konnte sie darüberhinaus noch eine ganz andere wichtige Auszeichnung mit nach Hause nehmen. Bei den Filmfestspielen in Cannes bekam sie für ihren Auftritt in David Cronenbergs "Maps to the Stars" die Goldene Palme als beste Darstellerin. Moore ist also auf beiden Seiten des Atlantiks beliebt.
In der Rolle einer verzweifelten Schauspielerin
Die bitterböse Hollywood-Satire ist soeben auf DVD erschienen und man kann sie sich gut im Vergleich mit "Still Alice" anschauen, um zu sehen, über welch schauspielerische Bandbreite Moore verfügt. An der Seite von John Cusack spielt sie eine verzweifelte, um Anerkennung und ansprechende Rollen ringende Schauspielerin, die die besten Zeiten hinter sich hat. Cronenberg spart nicht mit ätzender Kritik am Hollywood-System. Produzenten und Regisseure, Schauspieler und Studios - alle bekommen ihr Fett weg. Ein mutiger Film - vor allem auch, weil er auf Beschwichtigungen und ein Happy End verzichtet. Unter all den durchgeknallten Charakteren, die Cronenberg aufbietet, ist kein Sympathieträger. Für manche Zuschauer dürfte das eine Zumutung sein.
Julianne Moore hat sich mit "Maps to the Stars" und "Still Alice" endgültig in der ersten Riege der weiblichen Hollywood-Stars etabliert. Kurioserweise trug also ausgerechnet ein Film, der nicht mit böser Kritik an Hollywood spart, entscheidend zum Ruhm Julianne Moores bei. An den Kinokassen fiel "Maps to the Stars" übrigens durch. Sein Budget von 15 Millionen Dollar konnte der Film bisher nicht einspielen.
David Cronenberg: Maps to the Stars, Kanada/USA/Frankreich/Deutschland 2014, mit Julianne Moore, Mia Wasikowska, John Cusack, Olivia Williams u.a., 112 Minuten, auf DVD und als Blu-ray beim Anbieter Ascot Elite Home Entertainment erschienen.