Druck auf Gambias Präsidenten wächst
10. Januar 2017Bei dem Krisentreffen des nigerianischen Präsidenten Muhammadu Buhari mit seinen Amtskollegen aus dem Senegal und Liberia sowie weiteren westafrikanischen Politikern äußerten die Teilnehmer ihre Besorgnis über die Lage in ihrem Nachbarstaat Gambia. Sie wollen den abgewählten Präsidenten Yahya Jammeh bei einem erneuten Besuch am Mittwoch überzeugen, seine Macht friedlich abzugeben. Manche Beobachter befürchten, dass es bei der geplanten Amtsübergabe am 18. Januar zu Gewalt kommen könnte.
"Nichts ist ausgeschlossen"
Nigerias Außenminister Geoffrey Inyeama erklärte, man wolle Jammeh aufrufen, die Verfassung zu respektieren. Sollte ein friedlicher Machtübergang nicht gelingen, könnten auch Truppen eingesetzt werden. "Gewalt sollte vermieden werden, aber nichts ist ausgeschlossen", so Inyeama.
Der seit über 20 Jahren regierende Jammeh wurde bei der Präsidentenwahl Anfang Dezember abgewählt. Er weigert sich jedoch, den Sieg von Oppositionsführer Adama Barrow anzuerkennen. Jammeh hat die Wahl vor dem obersten Gericht angefochten, das an diesem Dienstag darüber beraten soll.
Kritische Medien mundtot machen
Zudem geht Jammeh immer weiter gegen die Medien vor. Polizisten besetzten den unabhängigen Radiosender Paradise FM, nach Angaben des Journalistenverbandes wurde dem als regierungskritisch angesehenen Sender die Lizenz entzogen. Der Verband sieht in der vierten Schließung eines Radiosenders seit Jahresanfang einen weiteren Schritt der Bemühungen von Jammeh, kritische Medien mundtot zu machen.
fab/pab (dpa, epd, afpe)