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Dritter russischer Konvoi erreicht Ukraine

20. September 2014

Russland hat einen dritten umstrittenen Konvoi mit Hilfslieferungen in die Rebellenhochburg Donezk geschickt. Zugleich einigten sich die Konfliktparteien auf eine Pufferzone.

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Dritter russischer Hilfskonvoi auf dem Weg in die Ostukraine (foto: getty images)
Bild: AFP/Getty Images

Rund 170 Lastwagen mit 2000 Tonnen Ladung standen diesmal nur kurze Zeit an der Grenze zur Ukraine. Die Regierung in Kiew war nach eigenen Angaben nicht über das russische Vorgehen informiert. Der dritte Hilfskonvoi erreichte offensichtlich unbehelligt die ostukrainische Rebellenhochburg Donezk.

Die Wasser- und Lebensmittellieferungen seien "angekommen" und würden entladen, sagte ein Sprecher des russischen Katastrophenschutzministeriums der Nachrichtenagentur AFP. Russland hatte erstmals Ende August ohne Zustimmung der ukrainischen Regierung einen Konvoi in die von prorussischen Separatisten kontrollierten Gebiete geschickt, ein zweiter folgte Mitte September. Die Ukraine und der Westen verurteilten das eigenmächtige Vorgehen Russlands damals.

Schaffung einer Pufferzone geplant

Bei neuen Gesprächen zum Ukraine-Konflikt in Weißrussland einigten sich die Konfliktparteien in der Nacht auf einen Aktionsplan. Dieser sieht einen Waffenstillstand und die Schaffung einer 30 Kilometer breiten demilitarisierten Zone vor. In die Zone dürfen keine bewaffneten Gruppen oder militärische Ausrüstung geschickt werden. Ihr Überfliegen mit Flugzeugen oder Drohnen ist verboten. Die Zone kontrollieren soll die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Vertreter der Organisation begrüßten die Einrichtung der Pufferzone als bedeutenden Schritt. Über den Status der abtrünnigen Regionen Donezk und Luhansk wurde nach Angaben der Separaristen nicht beraten.

An den siebenstündigen Verhandlungen nahmen Vertreter Kiews, Moskaus, der Separatisten und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa teil. Beim vorangegangenen Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe in Weißrussland war am 5. September eine Waffenruhe vereinbart worden, die nach wie vor gilt.

Trotzdem kommt es immer wieder zu vereinzelten Gefechten. So waren am Samstag etwa in der Industriemetropole Donezk und aus Richtung des umkämpfen internationalen Flughafens Explosionen zu hören. Laut der örtlichen Behörden soll eine Munitionsfabrik unter Beschuss geraten sein. Die ukrainische Armee berichtet außerdem, dass bei Kämpfen in der Nacht ein Soldat getötet und sieben weitere verletzt worden seien.

chr/sc/haz (afp, APE, dpa)