Dresdner Bank zieht Allianz in die roten Zahlen
26. Februar 2009Im Vorjahr war Europas größter Versicherer mit acht Milliarden Euro Gewinn noch das bestverdienende deutsche Unternehmen. Hauptursache für das Milliarden-Minus sind Verluste der früheren Allianz-Tochter Dresdner Bank in Höhe von 6,4 Milliarden Euro. Ohne diese Verluste hätte die Allianz 2008 mit einem Überschuss von etwa vier Milliarden Euro abgeschlossen. Im Januar hatte die Allianz die Bank an die Commerzbank verkauft. Der Versicherer hatte die Dresdner vor acht Jahren für rund 23 Milliarden Euro übernommen.
Allianz-Chef Diekmann dennoch guter Hoffnung
Doch auch die Finanzkrise verhagelte dem Unternehmen die Bilanz: Das operative Ergebnis ging von 10,3 Milliarden auf 7,4 Milliarden Euro zurück. Dennoch gab sich Allianz-Chef Michael Diekmann bei der Vorstellung der Bilanzzahlen am Donnerstag (26. 2. 2009) in München optimistisch: Gemessen am Umfeld habe man sich vergleichsweise gut geschlagen, sagte Diekmann laut einer Mitteilung. "Die Allianz steht solide da und ist ein finanziell stabiler Partner für Kunden, Aktionäre und Mitarbeiter." Eine Prognose für das laufende Jahr wollte er aber nicht wagen. "Die schwierigen Bedingungen am Kapitalmarkt werden auch 2009 anhalten. Wir befinden uns im stärksten Wirtschaftsabschwung seit Jahrzehnten." In diesem Umfeld seien zuverlässige Aussagen über Erträge im Jahr 2009 nicht möglich. Um die Finanzkrise zu bewältigen, müsse vor allem der Geldkreislauf durch Stärkung der großen Banken wieder in Gang gebracht werden.
Auch die britische RBS-Bank meldet Rekordverlust
Auch aus Großbritannien gab es schlechte Nachrichten: Die Royal Bank of Scotland (RBS) hat im vergangenen Jahr den höchsten Verlust in der Wirtschaftsgeschichte des Landes eingefahren. Wie die zweitgrößte britische Bank bei der Vorstellung der Jahresbilanz mitteilte, beläuft sich das Minus auf umgerechnet gut 27 Milliarden Euro. Angesichts der schlechten Zahlen kündigte die Bank ein umfassendes Umstrukturierungsprogramm an, bei dem sie sich von einem großen Teil des internationalen Geschäfts trennen will. Außerdem bestätigte die Konzernführung Berichte, dass sie faule Papiere in ein staatliches Auffangprogramm auslagern wolle. (MM)