"Unsere Verluste sind immens"
25. September 2013"Der Einsatz ist jetzt vorbei", sagte Präsident Uhuru Kenyatta in einer Fernsehansprache am Dienstagabend. Die mutmaßlichen Mitglieder der somalischen Al-Shabaab-Miliz seien besiegt. Nach der von Kenyatta gezogenen Bilanz kamen seit Beginn der Auseinandersetzungen am Samstag mehr als 70 Menschen zu Tode. Die Zahl der Opfer könne noch steigen, weil weitere Leichen unter den Trümmern des zu großen Teilen eingestürzten Gebäudekomplexes vermutet werden.
"Wir haben es den Angreifern gezeigt und sie besiegt", sagte Kenyatta weiter. 61 Zivilisten und sechs Angehörige der Sicherheitskräfte seien während der vier Tage dauernden Schießereien getötet worden. Auf Seiten der Angreifer habe es fünf Tote und elf Gefangene gegeben. Gerichtsmediziner arbeiteten daran, die Toten zu identifizieren.
"Kenia ist blutig, aber ungebeugt"
Kenias Außenministerin Amina Mohamed sagte, zwei oder drei junge Amerikaner im Alter von etwa 18 und 19 Jahren zählten zu den Angreifern. Die international gesuchte britische Terroristin Samantha Lewthwaite soll Berichten zufolge zu den Drahtziehern gehören. Kenyatta wollte das nicht bestätigen.
Der blutige Überfall und die Geiselnahme lösten weltweit Entsetzen aus, zumal auch Kinder betroffen waren. Kenyatta bezeichnete den Terrorismus als globales Problem, das globale Lösungen erfordere. Die Bevölkerung Kenias hatte in den vergangenen Tagen große Solidarität bewiesen: "Das Haupt unserer Nation ist zwar blutig, aber ungebeugt", sagte er und ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. Viele Bürger meldeten sich zum Blutspenden für die Verletzten.
Wild um sich schießend und Handgranaten werfend hatten die Islamisten das bei Ausländern und wohlhabenden Einheimischen beliebte Einkaufszentrum am Samstag gestürmt. Sie wollten damit ihre Forderung nach einem Abzug der kenianischen Truppen aus Somalia durchsetzen. Das hatte Kenyatta, der bei der Geiselnahme einen Neffen verlor, bereits am Wochenende abgelehnt. Die zu einer Friedenstruppe der Afrikanischen Union gehörenden Soldaten haben die somalischen Milizen in den vergangenen zwei Jahren immer mehr zurückgedrängt. Im Gegenzug hatte Al-Shabaab immer wieder mit Anschlägen in Kenia gedroht.
rb/haz (afp, ap, dpa, rtr)