Trump kündigt "Steuerrevolution" an
8. August 2016Donald Trump hat seine in den Vorwahlen vorgestellten Steuerpläne überarbeitet und einen neuen Plan zur Besteuerung in den Vereinigten Staaten präsentiert. Bei einer wirtschaftspolitischen Rede in Detroit (Artikelbild) versprach er, dass im Falle seines Wahlsieges kein Unternehmen mehr als 15 Prozent Steuern abführen müsse und dass der Löwenanteil der Steuereinnahmen von den Spitzenverdienern aufgebracht werden solle.
Dazu stellte er Steuersätze in Höhe von zwölf, 25 und 33 Prozent des jeweiligen Einkommens in Aussicht. Noch vor Jahresfrist hatte er ein Vierstufen-Modell von null, zehn, 20 und 25 Prozent propagiert. Wirtschaftsexperten hatten diese Pläne kritisiert und gewarnt, dass es so zu einer weiteren dramatischen Verschuldung der öffentlichen Kassen käme.
Seine Steuerpläne seien die "größte Steuerrevolution seit den Steuerreformen von (Ex-Präsident Ronald) Reagan". Damit, so Donald Trump am Montag, "werden wir Amerika wieder wachsen lassen".
Große Versprechungen
Weiter versprach der umstrittene Kandidat, gesetzliche Einschränkungen und staatliche Regulierungen zurückzufahren und ein "zeitweiliges Moratorium" zu erlassen, das weitere Regulierungen verbiete. In seiner Rede behauptet er, "Über-Regulierungen" würden den wirtschaftlichen Gewinn der Vereinigten Staaten jährlich um zwei Billionen Dollar schmälern. "Wir gewinnen nicht mehr", sagte der Geschäftsmann und versprach: "Wenn ich Präsident bin, werden wir wieder gewinnen. Und zwar ganz groß!"
Donald Trump kündigte an, einen Plan vorzulegen, mit dem die Kosten für die Kinderbetreuung gesenkt und die Wahlfreiheiten für Eltern erweitert werden könnten. Dabei gehe es vor allem um die Wahl der Schule und um Zuschüsse für Sicherheitspersonal an Schulen. Diese Pläne arbeite er zusammen mit seiner Tochter aus.
Die Rede Donald Trumps wurde mehrfach durch Zwischenrufe mehrerer Frauen gestört. Sie wurden aus dem Saal geführt. Trump fasste, von den Störungen unberührt, seine Pläne in dem Slogan zusammen: "Amerikanisierung, nicht Globalisierung, wird unser Credo sein."
Wirtschaft so wichtig wie Sicherheit
Die Wirtschaftspolitik ist neben Innerer Sicherheit traditionell eines der wichtigsten Politikfelder im US-Wahlkampf. In Meinungsumfragen nennt eine Mehrheit der Befragten die Wirtschaft regelmäßig als einen der drei Knackpunkte bei der Entscheidung für oder gegen einen Kandidaten.
Donald Trumps Konkurrentin Hillary Clinton setzt sich für mehr staatliche Regulierung ein - unter anderem für die Pharmaindustrie, um die explodierenden Gesundheitskosten einzudämmen. Die ehemalige Außenministerin will, im Gegensatz zu Trump, die Stromgewinnung aus fossilen Energieträgern wie Kohle zurückfahren und favorisiert Investitionen in regenerative Energiequellen wie Sonne und Wind. Clinton geht davon aus, dass für eine prosperierende US-Wirtschaft ein besseres Bildungssystem nötig ist, inklusive eines bisher fehlenden Berufsbildungssystems.
dk/hmf (APE, dpa,rtr, afp)