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DIW-Chef wirbt für Steuererhöhungen

31. Dezember 2012

Deutschland spart zu viel und investiert zu wenig in Bildung und Infrastruktur, warnt der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Gert Wagner. Für ihn sind Steuererhöhungen ein probates Gegenmittel.

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DEU , DEUTSCHLAND : Eine aufzeigende Hand und eine Lehrerin in der Oberstufe von einem Gymnasium |DEU , GERMANY : The hand of a pupil and a teacher during lessons in a High School / Gymnasium| 18.05.2011 Copyright by : Rainer UNKEL - 20110518_PD5192 Schlagworte JUGEND, CLASSROOM, COLOUR, COLOUR PHOTOGRAPH, DEU, DEUTSCHLAND, FARBAUFNAHME, FARBE, FARBFOTOGRAFIE, GENERATIONEN, GENERATIONS, GERMANY, HAENDE, HANDS, HORIZONTAL FORMAT, JUGENDLICHE, KLASSE, KLASSENRAUM, KLASSENZIMMER, LEARNING, LEHRER, LEHRKOERPER, LEHRKRAEFTE, LEHRPERSONAL, LERNEN, LESSONS, PAEDAGOGEN, PHOTOGRAPH, PUPILS, QUERFORMAT, SCHOOLS, SCHUELER, SCHULEN, SCHULUNTERRICHT, TEACHERS, TEEN, TEENAGER, TEENAGERS, TEENS, UNTERRICHT, YOUTH, YOUTHS, FOTOGRAFIE
Schule melden Finger Schüler Unterricht Lehrer TafelBild: picture alliance/APA/picturedesk.com

Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin, Gert Wagner, wirbt für höhere Steuern. Wagner sagte der Nachrichtenagentur dapd: "Ich persönlich halte es für sinnvoll, die hohe Staatsverschuldung nicht durch Ausgabenkürzungen, sondern durch Steuererhöhungen zurückzufahren." Mehr Steuereinnahmen seien auch notwendig, um in das Bildungswesen und in die Infrastruktur zu investieren.

Wagner sagte weiter, in zehn Jahren würden Investitionen in Bildung und Infrastruktur ungleich schwerer als heute "angesichts der Alterung der Bevölkerung, wodurch höhere Sozial- und Gesundheitsleistungen notwendig werden". Er kritisierte, die Bundesregierung spare "zu viel".

Keine Inflationsgefahr

Die Inflationsgefahr hält der DIW-Chef derzeit für gering. Er betonte: "Inflation kann entstehen, wenn die Reallöhne viel stärker als die Produktivität steigen. So weit sind wir aber noch lange nicht - nicht in Deutschland und erst recht nicht im Euroraum."

Wagner verwies darauf, dass sich auch die Rettungsprogramme der Europäischen Zentralbank bisher nicht in den Preisen niederschlügen - "und die EZB hat hinreichende Instrumente zur Verfügung, um eine Teuerung im Zaum zu halten." Im Übrigen müsse "man auch nicht sofort in Panik verfallen, wenn die Inflation mal über die Zwei-Prozent-Marke klettert". Wagner betonte: "Inflationsraten von drei Prozent können auch in Deutschland schon mal vorkommen und sollten uns nicht beunruhigen."

wen/gmf (dapd)