Die Welt versinkt im Plastikmüll
Plastik ist billig, leicht - und für die Umwelt oftmals ein großes Problem. Vertreter aus mehr als 170 Staaten diskutieren deshalb in Kenia über ein Abkommen, das den Plastikmüll endlich reduzieren soll.
Lautstarkes Engagement
Diese Umweltaktivisten haben sich schon Tage vor der Konferenz gegen die Vermüllung stark gemacht: In Kenias Hauptstadt Nairobi haben am Montag Verhandlungen über ein Abkommen zur Eindämmung des Plastikmülls begonnen. Es ist die dritte von insgesamt fünf Verhandlungsrunden. Im vergangenen Jahr hatten sich 175 Nationen verpflichtet, sich bis 2024 auf ein verbindliches UN-Abkommen zu einigen.
Recycling als wichtige Maßnahme
Ziel der UN ist es, die Umweltverschmutzung durch Plastik bis 2040 massiv einzudämmen - auch in Ländern wie Kenia. Das ostafrikanische Land hatte bereits 2017 eine Vorreiterrolle eingenommen und Plastiktüten komplett verboten, das Müllproblem bleibt jedoch bestehen. Andere Maßnahmen sind zum Beispiel diese Sortieranlage für Plastikmüll am Fluss Gitadhuru, die das Recycling verbessern soll.
Plastik im Überfluss
Diese Plastikflaschen in einem Fluss in Kenia sind ins Netz gegangen: Laut der European Plastics Producers Association wurden im vergangenen Jahr weltweit etwa 400,3 Millionen Tonnen Kunststoff hergestellt - und damit doppelt so viele wie im Jahr 2002. Oftmals gelangt Plastikmüll in die Natur und wird so zur Gefahr für Meerestiere und Vögel.
Das Plastik muss raus aus dem Wasser!
Auch in Deutschland ist die Wasserverschmutzung ein Problem: Allein über die Elbe gelangten im Jahr 2021 rund 41.700 Kilo Plastikmüll in die Meere. Umweltinitiativen versuchen die Müllflut einzudämmen: Die NGO "GreenKayak" bietet zum Beispiel auch Privatleuten kostenlos Kayaks an, mit denen Müll aus dem Wasser gefischt werden kann.
Das Problem mit der Langlebigkeit
Ein großes Problem stellt der Lebenszyklus von Plastik dar. Der Zersetzungsprozess dauert Jahrhunderte. Nun sollen verbindliche Maßnahmen für diesen Zyklus festgelegt werden - von den Mengen, in denen einzelne Materialien hergestellt werden über das Design von Plastikprodukten bis hin zur Entsorgung und Wiederaufbereitung von Plastikmüll.
Not macht erfinderisch
Auch in Kenia wird man kreativ, wenn es darum geht, über den Plastikmüll Herr zu werden. Ein kenianischer Schiffsbauer arbeitet an einem "FlipFlopi", einem traditionellen Segelboot, bestehend aus Plastikmüll. Er möchte damit zeigen, was im Recycling alles möglich ist.
Hoffnung für die Weltmeere
Ein Seehund aus Plastikmüll in Camara de Lobos, Portugal. Viele Forschende hoffen, dass das Abkommen ein umfassendes Umdenken im weltweiten Umgang mit Kunststoffen auslösen wird. Unterhändler betonen, dass es nicht darum geht, Plastik zu verteufeln oder zu verbieten. Das Abkommen soll vielmehr bestimmen, ob und wie stark die Herstellung von verschiedenen Kunststoffen beschränkt wird.