Die unbekannte Seite von Winston Churchill
Winston Churchill war nicht nur Großbritanniens Premierminister, sondern auch Literat und Künstler. Eine Ausstellung im Lübecker Günter-Grass-Haus zeigt nun eine Auswahl seines Schaffens.
Deutschland-Premiere für Churchills Kunst
"Winston Churchill. Schriften. Reden. Bilder" ist der schlichte Titel der aktuellen Ausstellung im Günter-Grass-Haus in Lübeck. Sie beleuchtet die weniger bekannten Seiten des britischen Premiers und Hobby-Malers.
Politiker, Maler, Literat
Langweilig wird dem britischen Politiker Winston Churchill (1874-1965) wohl selten gewesen sein. Wenn er in seiner Freizeit nicht gerade malte, schrieb er politische und historische Bücher. Im Jahr 1953 wurde er für sein literarisches Werk mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.
Inspiriert vom eigenen Garten
Auf seinem Landsitz in Chartwell - südlich von London in der englischen Grafschaft Kent - hielt Churchill viele Tiere. Darunter auch schwarze Schwäne, die er besonders schätzte und auf einem Öl-Gemälde verewigte.
Ausflug in die Provence
Churchill kaufte seine Farben beim Schweizer Fabrikanten Willy Sax. Die beiden Männer wurden Freunde und reisten gemeinsam in die Provence. Doch das Gemälde der "Römerbrücke bei Aix-en-Provence" entstand gar nicht in Frankreich. Churchill malte es in seinem Studio anhand eines Fotos, das Sax aufgenommen hatte.
Ruine als Symbol für das zerstörte Europa?
Das Bild "Tempelruine" ist wahrscheinlich 1934 entstanden. Im Jahr 1956 schenkte Churchill es Konrad Adenauer, dem ersten deutschen Kanzler nach dem Zweiten Weltkrieg. Es erinnere an das zerstörte Europa und den Geist der Antike, meint Grass-Haus-Direktor Jörg-Philipp Thomsa.
Lesestoff vom Literaturnobelpreisträger
Neben elf Gemälden präsentiert die Lübecker Ausstellung zahlreiche Schriften und Reden des ehemaligen britischen Premierministers und leidenschaftlichen Europäers, der mehr als ein Dutzend Bücher geschrieben hat. Seine Reden wecken noch heute Emotionen, seine Gedanken zu Europa sind brandaktuell.