Die Stehauf-Frau: Hillary Rodham Clinton
Hinfallen, sich aufrappeln, Krönchen richten, weitergehen. Dieser Postkarten-Spruch passt perfekt auf Hillary Clinton. Sie könnte die erste U.S.-Präsidentin werden. Wäre da nicht Donald Trump....
Super-Tuesday, Super-Laune
Sie hat darauf hingearbeitet. Und möglicherweise im Stillen gehofft, dass dieser Sozi namens Sanders ihr nicht wieder die Party vermasselt. "Amerika hat nie aufgehört, großartig zu sein", rief sie nach dem Super-Tuesday ihren Anhängern zu. Die haben ihre Leitfigur auch schon ganz anders erlebt.
Politik, Psychologie, Rechtswissenschaften
Hillary Rodham im Jahr 1965. Sie belegte auf dem College zunächst Politikwissenschaft und Psychologie und wechselte später auf die Yale Law School, um dort Rechtswissenschaft zu studieren. Ob es möglich sei, "dem Verstand nach konservativ, aber im Herzen linksliberal" zu sein, soll sie damals einen Mentor gefragt haben. Das passt noch heute, findet Hillarys Biograph Carl Bernstein.
We are family
Sie sieht hier nicht so aus, aber es sind vielleicht die schönsten Tage im Leben von Hillary Rodham Clinton: Am 27. Februar 1980 kommt Tochter Chelsea zur Welt, die irgendwann selbst das Zeug haben wird für eine politische Karriere. Seit der Kennedy-Ära haben die Amerikaner ja ein Faible für Dynastien. Ausnahmen namens Jeb Bush bestätigen die Regel.
Der Drittjüngste - und seine First Lady
Als William Jefferson Clinton am 20. Januar 1993 seine "Inaugural Speech" hält, ist er mit 46 Jahren der drittjüngste Präsident der USA. Seine First Lady Hillary ist politischen Gegnern schon damals suspekt. Die wird sich nicht mit repräsentativen Aufgaben oder der Pflege des Rosengartens zufrieden geben, argwöhnen die Washingtonians.
Die Praktikantin
Hätte er mal nur die Finger von der jungen Frau gelassen. Aber Macht macht sexy, heißt es... Was folgte, war die Affäre um die Affäre mit Monica Lewinsky. Höchst unpolitisch und trotzdem geeignet, das Weiße Haus erschüttern zu lassen. Bills Frau sagt später in einem Interview, sie habe an seiner Liebe zu ihr nie gezweifelt.
Solidarisch an seiner Seite
Vielleicht der bitterste Moment im Leben von Hillary Rodham Clinton. 26. Januar 1998: Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika gibt eine Pressekonferenz, in der er nicht-sexuelle Beziehungen zur früheren Praktikantin Monica Lewinsky zum Thema machen muss: "I did not have sexual relations with that woman, Miss Lewinsky." Hillary Clinton steht loyal an Bills Seite. Nicht nur an diesem Tag.
Das Schlimmste überstanden
Hand in Hand und mit Hund Buddy: Fast trotzig verlässt die First Family am 18. August 1998 das Weiße Haus, um in den Urlaub nach Martha's Vineyard zu fliegen. "Seht her, wir stehen zusammen. Wir haben es geschafft", lauteten die Botschaften für die Fotografen. Die Clintons sollten Recht behalten.
Der erste Anlauf
Neun Jahre später, Januar 2007: Die Senatoren Hillary Clinton (New York) und Barack Obama (Illinois) laufen sich langsam für ihre Präsidentschaftskandidatur warm. Clinton gilt als klare Favoritin, ist populärer. Doch dann denkt sich der schlacksige junge Mann im Vordergrund die Sache mit "Change", dem Wandel, aus. Es sollte sich für ihn als gute Idee erweisen.
Das Duell
Er ist jünger, er ist schwarz, er ist smart - und sie ist plötzlich auf der Verliererstraße: Hillary Clinton und Barack Obama im Wahlkampf im Juni 2007. Als sie sieht, dass der Rivale vorne liegt, sagt sie ihm ihre Unterstützung zu - und der revanchiert sich, indem er Clinton zur Außenministerin macht.
Im Situation Room: Last der Verantwortung
Pete Souza hat dieses historische Bild am 1. Mai 2011 im sogenannten "Situation Room" des Weißen Hauses gemacht: Der Präsident und seine wichtigsten Berater verfolgen die Exekution von Terrorchef Osama bin Laden. Eine der beiden Frauen auf dem Bild ist Außenministerin Hillary Clinton. Man kann sehen, was sie denkt, ungefähr.
Die Außenministerin unter Druck
Hillary Clinton erlangt als Außenministerin weltweit hohe politische Reputation und ist längst aus dem Schatten von Bill getreten. Doch als 2012 der US-Botschafter Christopher Stephens in Bengasi getötet wird, stellen viele laut die Frage nach der Verantwortung der Ministerin. Der Präsident lässt sie in der Krise nicht alleine.
Sie will es nochmal
Im Herbst 2014 erscheint ihr Buch "Hard Choices", und Beobachtern wird langsam klar, dass die inzwischen vom Amt der Außenministerin zurückgetretene Frau noch nicht am Ende ist. "Entscheidungen" ist der deutsche Titel - und die vielleicht wichtigste Entscheidung ihres Lebens steht unmittelbar bevor.
"I'm running for president"
Da steht sie. 12. April 2015, das Team von Hillary Clinton veröffentlicht ein Video, in dem die Frau in der blauen Jacke bestätigt, wovon alle inzwischen ausgehen. Sie tritt an, nochmal. Hillary Clinton ist 67 Jahre alt und will den Amerikanern Hoffnung geben. Einem politisch zerstrittenen Land, das ihr Vorgänger Obama eben nicht versöhnen konnte.
Der andere
Ob sich Politik wiederholt? Werden Hillary Clintons Pläne ein weiteres Mal kurz vor dem Ziel durchkreuzt? Der Triumphzug des republikanischen Anwärters Donald Trump könnte die letzte Hürde für die Frau sein, die sich anschickt, erste Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika zu werden. Dass sie in früheren Zeiten auch Wahlkampfgelder vom heutigen Gegner angenommen haben soll ... geschenkt.