Die schönsten Metropolen Europas: Prag
Mit zehn Ideen für Tschechiens Hauptstadt geht es weiter mit unseren Metropolstädten. Von der Karlsbrücke bis zum Veitsdom - wir haben Highlights und Insider-Tipps für Sie zusammengestellt.
Das Wahrzeichen: Die Karlsbrücke
Die Karlsbrücke wurde im 14. Jahrhundert erbaut und ist eine der ältesten Steinbrücken Europas. Sie verbindet die Prager Altstadt mit dem Stadtteil Kleinseite. Mit 516 Metern ist sie die längste gotische Brücke Europas. Auf 16 Pfeilern thront sie über der Moldau, 30 Figuren zieren sie. Jedes Jahr wird sie von rund 10,5 Millionen Menschen überquert, was der Einwohnerzahl Tschechiens entspricht.
Das Highlight: Die Prager Burg
Groß und hoch gelegen ist sie - und ein Must-See für jeden Prag-Besucher: die Prager Burg. Sie liegt auf einer Anhöhe und gilt als das größte geschlossene Burgareal der Welt. Und alt ist sie, ein gutes Stückchen älter als die Karlsbrücke. Im 9. Jahrhundert erbaut, wurde sie ständig verändert und beispielsweise im 14. Jahrhundert um den Veitsdom ergänzt.
Die größte Kirche: Der Veitsdom
Was lange währt, wird endlich gut. Der alte Spruch trifft auf den Veitsdom voll zu. Nach Baubeginn im 14 Jahrhundert dauerte es bis 1929, bis er vollendet wurde. Heute ist der Veitsdom die größte - und viele sagen, auch die schönste - Kirche des Landes und nebenbei auch Lagerstätte der böhmischen Kronjuwelen. Von dem 99 Meter hohen Hauptturm hat man den vielleicht besten Blick auf Prag.
Berühmteste Straße: Das Goldene Gässchen
In den elf kleinen Häusern in dem Goldenen Gässchen an der Innenmauer der Prager Burg lebten im 16. Jahrhundert die Wachleute von Kaiser Rudolph II. Später zogen in die Häuschen vor allem Goldschmiede ein. Daher stammt vermutlich auch der Name Goldenes Gässchen, das auch Goldmachergasse genannt wird. Übrigens: Franz Kafka wohnte eine Zeit lang in Haus Nr. 22, das man besichtigen kann.
Tolle Aussicht: Blick vom tanzenden Haus
Eine der modernsten Sehenswürdigkeiten wurde 1996 erbaut: das Tanzende Haus. Das Eckhaus mit Restaurant und Bar ist alles andere als eckig. Rund, modern und unangepasst steht es am Ufer der Moldau. Weil es an eine Tänzerin erinnert, die sich an einen Herrn anschmiegt, bekam es den Spitznamen "Ginger und Fred", in Anlehnung an Ginger Rogers und Fred Astaire, die in vielen US-Tanzfilmen mitspielten.
Für Bibliophile: Die Strahov-Bücherei
Die historische Klosterbücherei verwahrt insgesamt 200.000 Bände, die in ihrer überwiegend braunen Schlichtheit gegen die aufwendig verzierte Decke regelrecht in den Hintergrund treten. Der älteste Teil der Bücherei stammt aus dem 17. Jahrhundert. Für 150 tschechische Kronen (umgerechnet rund sechs Euro) darf man einen Blick in die Bibliothek werfen.
Geschichte hautnah: Das jüdische Viertel
Unweit der Innenstadt befindet sich das jüdische Viertel Josefstadt (Josefov). Allein sechs Synagogen aus den unterschiedlichsten Epochen gibt es dort zu sehen - alle sehen grundverschieden aus. Außerdem gibt es in dem Viertel ein jüdisches Rathaus und einen der bedeutendsten jüdischen Friedhöfe Europas: Auf nur 10.000 Quadratmetern drängen sich dort 12.000 Grabsteine.
Prag zu Fuß: Spaziergang durch Vyšehrad
Südlich der Prager Neustadt liegt der Vyšehrad - eine im 10. Jahrhundert gegründete Festung - hoch erhoben neben der Moldau. Von dort hat man einen tollen Blick auf die Stadt (Foto). Innerhalb der Festung gibt es auch etwas zu sehen: die St.-Peter- und-Paul-Kirche und den Vyšehrader Friedhof. Auf dem bekanntesten Friedhof Prags liegen viele Künstler, Wissenschaftler und Politiker begraben.
Zum Entschleunigen: Der Letná Park
Besonders ruhig und entspannt geht es in der grünen Oase der Stadt zu. Spazieren oder einfach nur auf den Grünflächen ruhen - Entschleunigen ist im Letná Park kein Problem. Das Areal ist bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebt. Unser Tipp: Im Biergarten Letenský zámeček die Aussicht (Foto) auf die Stadt mit einem Getränk genießen.
Für Naschkatzen: Süßes aus Prag
Ein Menü schließt man mit Süßem ab, so auch unsere Pragreise. Die beliebteste Süßigkeit der Tschechen: die Trdelniks. Die Baumstriezel aus Hefeteig werden auf Stöcken aufgerollt und über Feuer gebacken. Gerne gegessen in Prag werden aber auch Medovnik, ein Honigkuchen, der aus zehn Schichten besteht, und Kolatschen, ein Gebäck, das meist mit Mohn belegt wird.