Die magischen Filmkulissen von Venedig
Zum 74. Mal dient Venedig als prächtige Kulisse für die 1932 begründeten Filmfestspiele. Doch die "Königin der Adria" ist nicht nur Bühne für den Glamour der Branche, sondern auch Schauplatz zahlreicher Filme.
Ein Flop in Venedig
Johnny Depp und Angelina Jolie, angeleitet vom Oscar-prämierten deutschen Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck: Was sollte 2010 bei "The Tourist" schon schiefgehen? Nun, die Kritiken waren vernichtend, die Darsteller uninspiriert, der Plot oberflächlich, und vom Regisseur hat man seit seinem US-Debüt wenig gehört. Da konnte dann selbst die beeindruckende Kulisse Venedigs nichts mehr retten.
007 erfindet sich neu
Deutlich erfolgreicher gestaltete sich ein anderes Debüt: Daniel Craigs erster Auftritt als Geheimagent James Bond leitete eine Zeitenwende in der 007-Reihe ein. Craig gab den Agenten als harten Kämpfer, dem es ziemlich egal ist, ob der Martini gerührt oder geschüttelt serviert wird. Nur bei Vesper, der Liebe seines Lebens, wurde er schwach - und da bot sich Venedig als Kulisse natürlich an.
Horror in Reinform
Es muss nicht immer Krimi sein. Venedig war auch Drehort eines Horror-Klassikers. Donald Sutherland spielte 1973 in "Wenn die Gondeln Trauer tragen" den Restaurator John, dessen Tochter im Gartenteich ertrinkt. In Venedig treffen er und seine Frau auf zwei Schwestern mit seherischen Fähigkeiten. John ist das Mysteriöse suspekt - ein Fehler, wie er am Ende des Films schmerzlich feststellen muss.
Thomas Mann und die Obsession
In der Filmadaption der 1911 veröffentlichten Novelle "Tod in Venedig" von Thomas Mann hofft ein Komponist in der Krise auf Venedig als Muse. Stattdessen begegnet er einem Knaben, dessen Schönheit ihn zunächst zu neuen Kompositionen inspiriert. Nur entwickelt sich daraus eine Obsession, die der Komponist nicht zu überwinden imstande ist.
Flucht in ein neues Leben
Als Rosalba (Licia Maglietta) auf der Rückreise aus dem Urlaub von ihrem Mann an einer Raststätte vergessen wird, nutzt sie die Gelegenheit für einen Abstecher nach Venedig - und bleibt. Im Kellner Fernando (Bruno Ganz) findet sie eine verwandte Seele. Die leichte Komödie "Brot und Tulpen" zeichnet den Ausbruch aus der Routine des Alltags nach und zeigt Venedig mal aus einer anderen Perspektive.
Stadt der Bücher
Noch ein Beleg, dass die Literatur an Venedigs Ruf als Filmstadt ihren Anteil hat: Die deutsche Produktion "Herr der Diebe" von 2006 basiert auf dem Jugendroman der deutschen Autorin Cornelia Funke. Darin flüchten die Brüder Bo und Prosper nach dem Tod ihrer Mutter nach Venedig, um ihrer Tante und deren Mann zu entkommen. Wieder einmal ist Venedig an einem Wendepunkt des Lebens das erklärte Ziel.
Shakespeares zwischen Geld und Liebe
William Shakespeare lieferte mit seinem Theaterstück "Der Kaufmann von Venedig" die Vorlage zur gleichnamigen Verfilmung, in der sich Joseph Fiennes (im Bild) als venezianischer Kaufmann Antonio Geld leihen muss, um sich das Werben um die junge Adelige Portia leisten zu können. Zur Seite stehen ihm neben der beeindruckenden Umgebung die Schauspielgrößen Al Pacino und Jeremy Irons.