Die Grenze: Ein Notstand der anderen Art
Den Nationalen Notstand hat US-Präsident Donald Trump ausgerufen, er sieht die Sicherheit der USA durch Flüchtlinge aus Mexiko gefährdet. Tatsächlich spielen sich Dramen an der Grenze ab - vor allem für die Flüchtlinge.
Der große, wilde Fluss
Viele Migranten aus Lateinamerika versuchen, durch den Grenzfluss in die USA zu gelangen. Rio Bravo, wilder Fluss, nennen ihn die Mexikaner, Rio Grande, großer Fluss, die US-Amerikaner. Dieser Fluss lässt sich nicht einfach durchqueren: Hier wartet Jose Martinez aus Honduras mit seiner zweijährigen Tochter Ariel darauf, von US-Grenzschützern gerettet zu werden.
Ans andere Ufer - aber wie?
Rund 1700 Migranten, die sich vor Wochen oder Monaten mit der Karawane aus Honduras auf den Weg machten, haben vergangene Woche die Grenze erreicht. Sie wollen von Piedras Negras, Mexiko, nach Eagle Pass, Texas, USA. Drei große Brücken verbinden die beiden Städte - doch für die Flüchtlinge ohne Visum bleibt nur der gefahrvolle Weg durch den Fluss.
Manchmal bleibt nur Aufgeben
Diese Migranten müssen aufgeben, bevor sie das ersehnte US-amerikanische Ufer erreicht haben. Mitglieder der mexikanischen Flüchtlingshilfsorganisation Grupo Beta helfen ihnen, auf der mexikanischen Seite nahe Piedras Negras wieder an Land zu kommen.
Manchen bringt die Flucht den Tod
Einige Menschen schaffen es weder, den Fluss zu überqueren, noch umzukehren und sicher zurück ans mexikanische Ufer zu gelangen. Die U.S. Border Patrol, die Grenzschutzpolizei, nähert sich einem Toten im Rio Bravo.
Grenzschützer werden Lebensretter
Andere Flüchtlinge rettet die U.S. Border Patrol - manchmal ganze Familien, die versucht haben, die nasse Grenze zu bezwingen. Dies sind die Menschen, von denen Donald Trump sagt, sie brächten eine "Invasion" von Drogen, Menschenschmugglern und kriminellen Banden in die USA.
Geschafft - bis hierher
Dieser Mann hat den Fluss überquert und klettert die Böschung auf der US-amerikanischen Seite hoch, auf der aus dem Rio Bravo der Rio Grande wird. Die berittenen US-Grenzschützer schauen zu - und werden den Migranten umgehend in Gewahrsam nehmen, sobald er den Hang erklommen hat.
Schon in Mexiko gestoppt
Auch in Mexiko droht Migranten die Festnahme: Dieser junge Mann wird nach einem erfolglosen Fluchtversuch in die USA von Beamten der Einwanderungsbehörde in Piedras Negras aufgegriffen. Die Zahl der illegalen Einwanderer geht allerdings seit Jahren zurück: Wurden im Jahr 2000 noch 1,6 Millionen Menschen an der Grenze festgenommen, waren es 2018 laut US-Grenzschutzbehörde nur 400.000 Personen.
Zaungäste
Drei Brücken über den Rio Grande - und keine davon für Flüchtlinge. Sie dürfen nur auf die Aussichtsplattform. Und überlegen, wie sie hinüberkommen oder wie es weitergeht. Und von einer Zukunft in den USA träumen, die sich für die meisten nicht erfüllt.
Law and Order in Mexiko
Mexikanische Sicherheitskräfte in Piedras Negras bewachen eine Lagerhalle, in der rund 1700 Migranten aus Lateinamerika festgehalten werden. Sie möchten in den USA einen Asylantrag stellen. Das Warten könnte lange dauern - etwa 20 Anträge bearbeitet die US-amerikanische Einwanderungsbehörde pro Tag.
Alles vergebens
Das war's - Antrag abgelehnt. Diese Asylsuchenden verlassen den Übergang El Chaparral an der Grenze zwischen Tijuana und San Diego. Während die Zahl der illegalen Grenzübertritte seit Jahren massiv sinkt, steigt die Zahl der offiziellen Asylanträge: Von 56.000 im Jahr 2017 auf rund 93.000 ein Jahr später.
Notstand? Welcher Notstand?
Die Menschen, die hier in El Paso, Texas, Schlange stehen, wollen Donald Trump und seinen Mauerplänen zujubeln. Ein Schauspieler der "Daily Show" des TV-Kanals Comedy Central hält - als Mauer verkleidet - seine Version einer Willkommenskultur dagegen.