Denn die weltweit 90.000 Mitglieder haben sich zum Schweigen verpflichtet - und Aussteiger berichten von Verfolgung. Währenddessen kämpft Opus Dei darum, einflussreichster Player in der katholischen Kirche zu werden. Dafür unterhält das "Gotteswerk" ein geheimes Netzwerk - auch in der Bundesrepublik. Nicht umsonst befindet sich die Deutschland-Zentrale in Köln - im mächtigsten katholischen Erzbistum. In Deutschland versucht das Opus Dei vor allem, im Bereich der Bildung Fuß zu fassen - zum Beispiel über den Betrieb von Kitas und Schulen.
Das Beispiel einer Kita in München zeigt, dass das Opus Dei seinen Einfluss auf diese Einrichtungen bewusst verschleiert. Ein weiterer Baustein des Netzwerkes ist die IESE, die Business School des Opus Dei, von der es auch einen Ableger in Deutschland gibt. Sie zählt zu den besten Schulen ihrer Art weltweit.
In Spanien, dem Ursprungsland des Opus Dei, sind bereits seit den Zeiten Francos Teile des Justiz- und Bildungssektors von Mitgliedern des Opus Dei unterwandert. Die Dokumentation versucht, diese Verbindungen in Spanien und Deutschland transparent zu machen und lässt Opfer und Experten zu Wort kommen, auch den Leiter des Opus Dei, Christoph Bockamp.
Erstmals berichtet eine Aussteigerin aus Deutschland über ihr Martyrium im Opus Dei und die Schikanen als Reaktion auf ihren Ausstieg. Die Spanierin Carmen Charo wurde während ihrer Zeit im Opus Dei durch Gehirnwäsche und seelischen Druck psychisch krank. Sie hilft heute anderen bei ihrem Weg aus dem Opus Dei.
Das Gleiche versucht auch Dietmar Scharmitzer mit deutschsprachigen Aussteigewilligen und betreibt zur Aufklärung eine Internetplattform. Schließlich bilanziert Marco Politi, Autor und Vatikanexperte aus Rom, den Einfluss des Opus Dei seit der Zeit von Papst Johannes Paul II.