Die Gaudi hat begonnen
20. September 2014Das müssen wir wohl noch mal ein bisschen üben: Vier Schläge brauchte Münchens neuer Oberbürgermeister Dieter Reiter, um das erste Fass Bier anzuzapfen und damit das Oktoberfest zu eröffnen. "Ich habe ja noch ein paar Jahre zum Üben", sagte der SPD-Politiker zufrieden. Vorgänger Christian Ude hatte sich in seiner 21-jährigen Amtszeit von sieben Schlägen auf zuletzt zwei Schläge hochgearbeitet. Rund eine Stunde hatte der neue OB für seine Zapf-Premiere trainiert – mit einem großen Ziel vor Augen: "Ich habe Herrn Seehofer versprochen, dass er trocken bleibt!" Und tatsächlich, Bayerns Ministerpräsident bliebt von der Bierdusche verschont – aber auch nur von der Bierdusche, denn es regnete in Strömen.
Zelte schon früh überfüllt
Dennoch sahen sich zahlreiche Zuschauer den traditionellen Einzug der Oktoberfest-Wirte an – je nach Geschmack in Trachten oder Ganzkörperplastikhüllen gekleidet. Viele hatten schon Stunden vor der Eröffnung vor den Zelten angestanden, um noch einen der heißbegehrten Sitzplätze zu ergattern. Rund eine Stunde vor der Eröffnung mussten aber schon die ersten Zelte wegen Überfüllung geschlossen werden. Schlagerstars wie Florian Silbereisen und Heino gehörten zu den Glücklichen, die reinkamen.
Angst vor Terror
Wegen der politischen Krisen im Irak und in der Ukraine wird die Polizei in diesem Jahr das Festgelände stärker kontrollieren – obwohl es keine konkreten Anschlagspläne geben soll. Die rund 500 bayrischen Polizisten werden von Kollegen aus acht weiteren Bundesländern unterstützt. Sie sollen besonders auf Taschendiebe achten.
Zu dem größten Volksfest der Welt, das noch bis zum 5. Oktober geht, werden rund sechs Millionen Besucher erwartet. In den vergangenen beiden Jahren kamen jeweils 6,4 Millionen Besucher aufs Oktoberfest. Sie tranken rund sieben Millionen Maß Bier. Der Preis für eine Maß ist inzwischen auf gute zehn Euro angestiegen.
chr / haz (dpa, afp)