Die Europaspiele in Bildern
Aserbaidschan richtet die ersten Europaspiele aus. Über 6000 Athleten, 31 Disziplinen. Die Spiele sind politisch umstritten. Sportlich geht es aber um etwas: Viele Athleten wollen sich in Baku für Olympia qualifizieren.
Goldiger Abschluss
Die deutschen Volleyball-Männer haben zum Abschluss der Europaspielen die Goldmedaille geholt. Sie setzten sich im Finale gegen Bulgarien mit 3:1 durch. Nach souveränem und ungefährdeten Start drohte die Partie nach dem spannenden und hartumkämpften dritten Satz zu kippen. Aber mit einem konzentrierten Auftritt im vierten Durchgang machte Deutschland den Triumph perfekt.
Fahnenträgerin
Judoka Martyna Trajdos wird bei der Abschlussfeier am Sonntag in Baku die deutsche Fahne tragen. Die 26-Jährige gewinnt in der Kategorie bis 63 Kilogramm Gold. "Als mir das heute zugeflüstert worden ist, war das fast emotionaler als der Sieg", so Trajdos. Da beim Judo zeitgleich die EM-Medaillen vergeben werden, beendet sie mit ihrem Gold die titellose Zeit des Deutschen Judo-Bundes seit 2008.
Auge zu und durch
Gerne hätte der aserbaidschanische Judoka Nijat Shikhalizada eine Medaille von den Europaspielen im eigenen Land mitgenommen. Letztlich aber bleiben ein Kopfverband und ein dickes Veilchen die einzigen Souvenirs. Im Bronzefinale der Klasse bis 66 Kilogramm unterliegt er dem Russen Michail Puljaew und geht leer aus.
Erfolgreiche Schwimmer
13. Gold für die deutschen Sportler: Die erst 15-jährige Julia Mrozinski schlägt im Schwimmwettbewerb über 200 Meter Schmetterling als Erster an. Zudem holt das DSV-Team noch zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen. Derzeit steht Deutschland (13 x Gold, 12 x Silber, 15 x Bronze) im Medaillenspiegel auf Platz drei hinter Russland (51, 31, 27) und Aserbaidschan (14,11, 15).
Harte Landung der Schmetterlinge
Ein ziemliches Auf und Ab durchleben die deutschen Volleyballerinnen im Viertelfinale gegen Polen. Nach 0:2-Satzrückstand schaffen die "Schmetterlinge" zwar noch den 2:2-Ausgleich, dann aber fehlt die Kraft im entscheidenden fünften Durchgang und die Deutschen scheiden aus - am Ende heißt es 2:3 (23:25, 17:25, 25:18, 25:14, 10:15).
Frühes Aus
Nach nur kurzer Zeit sind die Europaspiele für Britta Heidemann gleich wieder vorbei. Die Fecht-Olympiasiegerin scheitert im ersten K.o.-Duell mit 14:15 an der Russin Tatjana Andrjuschina. "So knapp zu verlieren, ist immer total doof", schimpft Heidemann nach dem Aus und hofft jetzt auf eine Formsteigerung bei der WM in Moskau in drei Wochen.
Letzter Schuss entscheidet
Im nicht-olympischen Mixed-Wettbewerb mit der Luftpistole sichern sich Monika Karsch und Christian Reitz zum Abschluss der Schieß-Wettbewerbe in Baku das insgesamt vierte Gold für die deutschen Schützen. Das Finale gegen Griechenland gerät zum Krimi. Das deutsche Duo setzt sich erst mit dem letzten Schuss mit 5:4 durch.
Eingebürgert
Sie ist gebürtige Ukrainerin, hat längere Zeit auf Zypern gelebt und geht nun für Aserbaidschan auf Medaillenjagd: Marina Durunda. Im Finale der Rhythmischen Sportgymnastik gewinnt die 18-Jährige mit dem Band Silber, mit der Keule wird sie Fünfte und mit dem Ball landet sie auf Platz sechs.
Hambüchen wirbelt am Reck zu Gold
Turnstar Fabian Hambüchen triumphiert an seinem Paradegerät Reck und gewinnt Silber am Boden und schwärmt: "Ich habe schon lange wieder auf diesen Moment gewartet, alleine und dann auch noch am Reck." Zudem holen Sophie Scheder Silber am Stufenbarren, Monika Karsch Bronze im Schießen mit der Freien Pistole und Louisa Stawczynski mit Saskia Oettinghaus Gold im Synchronspringen vom 3-Meter-Brett.
"Unglaubliches Gefühl" für Ovtcharov
Beim Jubelsprung sind alle Rückenprobleme für Dimitrij Ovtcharov endgültig vergessen. Mit einem befreienden Schrei brüllt der Tischtennis-Star seine Freude über den Triumph und das gelöste Olympia-Ticket für Rio heraus. In einem Final-Krimi bezwingt der Topfavorit seinen Clubkollegen Wladimir Samsonow aus Weißrussland dank eines starken Comebacks noch mit 4:3.
Medaillen-Freude für Wasserspringer
Die deutschen Wassersprung-Junioren holen die Plätze zwei und drei. Louisa Stawczynski sichert sich Silber vom 1-Meter-Brett. Frithjof Seidel (2.v.r.) und Nico Herzog (r.) belegen beim Synchronspringen vom 3-Meter-Brett den dritten Platz.
Kopfüber zur Höchstwertung
Springend, mit dem Kopf nach unten, komplett gestreckt und dabei fast synchron - so kann es aussehen, wenn in der Akrobatik der Mehrkampf in der Gruppe ansteht. Aynur Husseynowa, Narmin Ramasanowa and Lala Husseynowa aus Aserbaidschan geben vor heimischem Publikum alles, kommen aber "nur" auf Rang fünf. Gold geht nach Belgien.
Verletzter Finger
Trotz seiner Reck-Gala verpasst Turnstar Fabian Hambüchen bei den Europaspielen die erhoffte Medaille im Mehrkampf mit Platz fünf deutlich. Hambüchen quält sich mit einer Fingerverletzung, die er sich beim Einturnen zugezogen hat, durch den Wettkampf. Bei den Frauen verpasst Sophie Scheder als Vierte nur knapp den Bronzerang.
Nerven wie Drahtseile
"Es ist etwas ganz Besonderes, gerade die ersten Europaspiele zu gewinnen", sagt Sportschütze Henri Junghänel nach seinem Gold-Coup im Liegendschießen über 50 Meter. Mit seinen letzten beiden hervorragenden Schüssen sichert sich der 27 Jahre alte Deutsche den Sieg. Dabei lässte er sich auch nicht vom starken Wind auf der Anlage beeindrucken.
Bronze für das "Küken"
Mit 14 Jahren ist Wasserspringerin Elena Wassen die Jüngste im deutschen Baku-Team. Sie wird mit Edelmetall in die Heimat zurückkehren: Vom Turm gewinnt Wassen die Bronzemedaille. Alle Wettbewerbe im Wasserspringen werden in Baku als Jugend-Konkurrenzen ausgetragen.
Zähes Ringen
"Wenn Du mir die Hand in den Mund schiebst, dann stecke ich Dir dafür den Finger in die Nase" - nach diesem Motto scheint es zuzugehen beim Ringen der Frauen. Allerdings ist Kratzen, Beißen und Haare ziehen gar nicht erlaubt. Für die beiden Damen im Bild bringt alles Gezerre keinen Erfolg: Monika Michalik aus Polen (unten) wird im Freistil bis 63 Kilogramm Achte, Andrea Simon aus Rümanien Fünfte.
Spektakuläre Wassershow
Paddeln, tauchen, springen, turnen und immer lächeln - die Anforderungen an die Synchronschwimmerinnen sind alles andere als gering. Was federleicht aussieht, ist in Wahrheit harte Arbeit. Auch diese filigrane Doppelbrücke mit Handstand auf zwei Köpfen hat es in sich. Sie reicht für die Spanierinnen nicht ganz zum Sieg. Spanien holt Silber, die Goldmedaille geht an die Russinnen.
Goldene Regattastrecke
Kanute Max Hoff holt am dritten Wettkampftag den ersten Sieg für Deutschland. Über 1000 Meter im Einer-Kajak ist er der Schnellste. Wenige Minuten später gewinnt auch Kanadier-Olympiasieger Sebastian Brendel Gold für Deutschland. Insgesamt verbuchen die Athleten des Deutschen Kanu-Verbandes am ersten Finaltag fünf Medaillen. Einen Tag später freut sich Hoff ein zweites Mal über Gold.
Großer Erfolg mit kleinen Bällen
Deutschlands Tischtennis-Damen Han Ying, Shan Xiaona und Petrissa Solja setzen sich gegen das Team der Niederlande durch und gewinnen erwartungsgemäß die Goldmedaille. Mit 3:2 fällt der Finalsieg für die amtierenden Europameisterinnen aber knapp aus. Im entscheidenden Einzel behält Ying (Foto) gegen Britt Eerland deutlich die Oberhand und macht alles klar.
Azizsir gewinnt zweite Ringer-Medaille
Der Ringer Ramsin Azizsir (o.) sorgt für die nächste deutsche Medaille. Im Kampf um Bronze setzt er sich in der Gewichtsklasse bis 85 Kilogramm gegen den Kroaten Nenad Zugaj (u.) durch. Azizsir qualifizierte sich über die Hoffnungsrunde für den Kampf um den dritten Platz.
Karateka Horne holt Silber
Zweiter Wettkampftag - zweite deutsche Medaille, diesmal im Karate-Wettbewerb: Dabei verpasst Karateka Jonathan Horne (l.) die erste deutsche Goldmedaille knapp. Der 26-Jährige unterliegt im Finale des Gewichtslimits über 84 Kilogramm dem Türken Enes Erkan (r.) nur hauchdünn und erkämpft den Silberrang.
Ringer-Bronze für Deutschland
Der ehemalige Ringer-Europameister Frank Stäbler (o.) gewinnt in der Gewichtsklasse bis 71 Kilogramm die erste deutsche Medaille in Baku. Der Leichtgewichtler setzt sich im griechisch-römischen Stil im kleinen Finale um Platz drei gegen den Georgier Mindia Zulukidse durch. "Das ist ein unglaubliches Gefühl", sagt Stäbler anschließend stolz.
Erstes Gold geht in die Schweiz
Die erste Goldmedaille in der Geschichte der Europaspiele erkämpft Mountainbikerin Jolanda Neff. Bei der ersten Entscheidung im Rahmen der Premierenveranstaltung des Multisport-Events verweist die Schweizerin ihre Teamkollegin Kathrin Stirnemann (l.) und die Polin Maja Wloszczowska (r.) auf die Plätze. Deutsche Mountainbiker sind in Baku nicht am Start.
Gut gelaunter Fahnenträger Hambüchen
Die deutschen Athleten betreten hinter Fahnenträger Fabian Hambüchen die Halle. Der Turnstar zeigt sich anschießend stolz: "Ich bin ja einer der Ältesten im Team und nun so eine junge Mannschaft anführen und erstmals die Fahne tragen zu können, war eine große Ehre." Ganz locker ergänzt der 27-Jährige: "Die Boxer neben mir sind dabei ein optimaler "Personenschutz" gewesen."
Friedensengel versteckt
Schon die Kosten von knapp 85 Millionen Euro für die Eröffnungsfeier übertreffen die Ausgaben der Sommerspiele von London 2012 um das zweieinhalbfache. Die als Friedensengel inszenierte Lady Gaga wird zuvor mehrere Tage in einem Hotel versteckt, um als Überraschungsgast John Lennons Song "Imagine" zu singen.
Perfekte Inszenierung zur Eröffnung
Die ersten Europaspiele werden mit viel Folklore und einem Auftritt von US-Popstar Lady Gaga in Baku eröffnet. Aserbaidschans Staatspräsident Ilham Alijew, der sich aufgrund seiner rigiden Politik gegenüber Regimekritikern im Fadenkreuz zahlreicher Menschenrechtsorganisationen befindet, spricht die Eröffnungsformel.