Die ersten Vier bleiben unter sich
3. Dezember 2015Wenn am Samstagnachmittag im Spitzenspiel der Bundesliga Borussia Mönchengladbach auf den FC Bayern München trifft (Anstoß um 15:30 Uhr MEZ), steht eines wohl schon vorher fest: 0:0 wird diese Partie wahrscheinlich nicht enden. Die Bayern haben in den bisherigen 14 Partien bereits 42 Mal eingenetzt und auch die Borussia ist vorne wie hinten immer für ein paar Tore gut. Zuletzt gab es in der Liga ein 3:3 in Hoffenheim, in der Champions League ein 4:2 gegen den FC Sevilla. Außerdem haben die Borussen bereits angekündigt, dass eine Mauertaktik gegen die Bayern für sie nicht in Frage kommt. "Beton? Das können wir gar nicht", sagte Gladbachs Brasilianer Raffael im Interview mit dem Magazin "kicker". "Wir werden ohne Angst auftreten und mutig nach vorne spielen. Man muss die Bayern beschäftigen, sonst kann man ganz schnell untergehen."
Gerade Raffael bewies das beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Klubs eindrucksvoll. Im März schoss der Brasilianer beim 2:0-Sieg der Borussen in München beide Tore. "Wir haben zuletzt gegen die Bayern meistens gut ausgesehen", gab Raffael zu, sagte allerdings auch gleich dazu: "Wer der Favorit ist, darüber müssen wir nicht sprechen. Das ist die beste Mannschaft der Welt, aber auch die Bayern sind nicht unschlagbar."
Müller hat große Ziele
In dieser Bundesliga-Saison scheinen sie das - bislang zumindest - allerdings schon zu sein: 14 Spiele, 13 Siege, ein Unentschieden - eine Bilanz auf Rekordniveau, die Bayern-Angreifer Thomas Müller vor dem schweren Duell gegen die Gladbacher schon von Außergewöhnlichem träumen lässt: "Das Ziel ist auf jeden Fall, die ganze Saison ohne Niederlage zu bleiben." Eine vollmundige Ankündigung, aber momentan gibt es tatsächlich wenig Hinweise darauf, dass es für die Bayern irgendwann einmal schwer werden könnte, zu gewinnen. Bislang hatten sie - abgesehen vom 0:0 in Frankfurt - immer die besseren Antworten.
Vorne treffen Müller (13 Tore) und Robert Lewandowski (17) fast nach Belieben, hinten hat Manuel Neuer erst fünf Gegentore kassiert, ein Schnitt von 0,35 pro Spiel. Die Partien gegen die Nummer zwei und drei der Bundesliga-Tabelle, Dortmund und Wolfsburg, endeten jeweils deutlich mit 5:1.
Dass auch die Gladbacher in der Liga lange nicht mehr verloren haben und nach einer Serie von neun ungeschlagenen Spielen unter Trainer André Schubert ebenfalls sehr selbstbewusst in die Partie gehen, wertet Bayern-Torjäger Müller sogar als Vorteil: "Je länger so eine Serie hält, desto wahrscheinlicher ist, dass sie reißt", sagte er. Das trifft allerdings genauso - und nach Müllers Logik umso mehr - auf die Bayern zu.
Wolfsburg will verkürzen
Das zweite Spitzenspiel des 15. Spieltags ist die Samstagabend-Partie zwischen dem VfL Wolfsburg und Borussia Dortmund (Anstoß 18:30 Uhr MEZ) - das Duell der beiden ersten Bayern-Verfolger, die allerdings bereits nach 14 Spieltagen mit acht (Dortmund) und 15 Punkten (Wolfsburg) hinter den Bayern herhecheln. Auch die Lücke untereinander ist groß. In der Tabelle trennen die Dortmunder (32 Punkte) auf Rang zwei und Wolfsburg als Dritten (25) bereits sieben Zähler. Für die "Wölfe" geht es daher in erster Linie darum, den Abstand zu verkürzen und gleichzeitig Rang drei zu festigen. "Spiele gegen Borussia Dortmund waren immer eng und haben zum Teil auf sehr hohem Niveau stattgefunden. Wir wissen, dass Dortmund gut drauf ist, haben aber keinen Grund, uns kleiner zu machen", sagte Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking, der gegen Dortmund zum 100. Mal in der Bundesliga auf der VfL-Bank sitzen wird: "Es gibt keinen Favoriten. Nuancen werden entscheiden. Das sind diese 50:50-Spiele."
Für die Wolfsburger spricht ihre gute Heimbilanz von sechs Siegen und einem Remis. Vor zwei Wochen gab es beim 6:0 gegen Werder Bremen ein Schützenfest. Ein deutlicher Dämpfer war allerdings das 0:0 in Augsburg vergangenen Sonntag.
Hessisches Derby in Frankfurt
Neben Mönchengladbach und München spielen am Samstagnachmittag auch der Hamburger SV gegen den FSV Mainz 05, der 1. FC Köln gegen den FC Augsburg, Hertha BSC gegen Bayer 04 Leverkusen und der FC Ingolstadt gegen die TSG 1899 Hoffenheim (jeweils Anstoß um 15:30 Uhr MEZ). Am Sonntag empfängt der VfB Stuttgart Werder Bremen (Anstoß 15:30 Uhr MEZ, im DW-Liveticker ab 15:15 Uhr), den Abschluss macht das Hessen-Derby zwischen Eintracht Frankfurt und dem SV Darmstadt 98 (Anstoß 17:30 Uhr MEZ), das es seit 33 Jahren nicht mehr gegeben hat. Der Auftakt zum 15. Spieltag steigt am Freitag in Gelsenkirchen, wo der FC Schalke 04 gegen Hannover 96 antritt (Anstoß 20:30 Uhr MEZ).
Alle Spiele des 15. Spieltags der Fußball-Bundesliga können Sie im DW-Liveticker mitverfolgen. Wir starten jeweils 15 Minuten vor Anpfiff. Los geht es am Freitagabend um 20:15 Uhr mit der Partie Schalke gegen Hannover.