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Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig

Gudrun Stegen29. Januar 2009

Felix Mendelssohn-Bartholdy gehört zu den ganz großen Komponisten des 19. Jahrhunderts. Für die Stadt Leipzig ist er allerdings besonders wichtig: als Gewandhauskapellmeister und Gründer des Konservatoriums.

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Gewandhaus Leipzig AP
Neues Gewandhaus LeipzigBild: picture-alliance/bifab

Felix Jacob Ludwig Mendelssohn Bartholdy - der Sohn eines Bankiers und Enkel des Philosophen Moses Mendelssohn - galt als Wunderkind, seine Ouvertüre zu Shakespeares "Sommernachtstraum" wurde als Geniestreich des 17-Jährigen bejubelt. In Hamburg geboren, erhielt er in Berlin eine umfassende Ausbildung und reiste früh durch ganz Europa. Nach zwei Jahren als Musikdirektor in Düsseldorf ging er als Gewandhauskapellmeister nach Leipzig.

Musikalische Flitterwochen

Mendelssohns Arbeitszimmer Picture Alliance
Mendelssohn Haus LeipzigBild: picture-alliance / ZB

In Leipzig, wo Johann Sebastian Bach lange Jahre gewirkt hatte, übernahm Felix Mendelssohn mit 26 Jahren den Dirigentenstab beim Gewandhausorchester. In seiner zwölfjährigen Amtszeit entwickelte sich das Orchester zu einem der berühmtesten Ensembles in Europa. Mendelssohns Gewandhauskonzerte wurden begeistert aufgenommen - was sich auch in der Verleihung der Ehrendoktorwürde für den Dirigenten ausdrückte. Es gelang ihm, das Orchester unter das Patronat der Stadt zu stellen - seine Musiker wurden angestellt und bezogen jetzt Gehälter. Und: die besten von ihnen wurden außerdem als Professoren verpflichtet. 1843 gründete Mendelssohn in Leipzig das Conservatorium - die erste Musikhochschule Deutschlands. Im gleichen Jahr wurde er zum Ehrenbrüger der Stadt ernannt.

Komposition von J.S. Bach Bach-Archiv Leipzig
Komposition von Johann Sebastian BachBild: AP/Bach-Archiv Leipzig

Bachs Comeback

Leipzig verdankt seinen internationalen Ruf als Bach-Stadt nicht nur Johann Sebastian Bach selbst. Anfang des 19. Jahrhunderts war die Musik des Barock-Komponisten von den Programmen fast verschwunden - bis Mendelssohn die Matthäus-Passion 1829 in Berlin aufführte und damit für eines der spektakulärsten Comebacks der Musikgeschichte sorgte. Zunächst von den Konzertveranstaltern kritisch beäugt, wurde das Konzert ein voller Erfolg. Die Presse half nach, und Johann Sebastian Bach war wieder Mode geworden.

Die "Mendelssöhner"

Mendelssohn-Denkmal Leipzig Foto Peter Ending/dpa
Blick auf das Denkmal des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig.Bild: picture-alliance/ dpa

Heute ist Leipzig nicht nur Bach-Stadt, sondern auch Mendelssohn-Stadt. Die Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" zählt zu den renommiertesten Musikhochschulen in Deutschland. Ihr Unterrichtsangebot reicht von Kirchenmusik bis hin zum Jazz und zur Popularmusik. In Mendelssohns Wohnhaus wurde ein Museum eingerichtet, und noch heute finden hier sonntags - wie früher - Hauskonzerte statt. Gewandhauskapellmeister Kurt Masur hat hier die Internationale Mendelssohn-Stiftung ins Leben gerufen, die sich um die Erhaltung des Hauses und des darin enthaltenen künstlerischen Nachlasses kümmert. Und man trifft Mendelssohn jetzt auch auf dem Stadtspaziergang: als Denkmal.

Chailly Foto: K21
Der italienische Dirigent und Gewandhauskapellmeister Riccardo ChaillyBild: DW-TV

Der Countdown läuft

Weltstars der Klassik werden dabei sein, wenn Gewandhauschef Riccardo Chailly zu den Mendelssohn-Festtagen im August einlädt. Die Mendelssohn-Gesellschaft, das Mendelssohn-Kammerorchester und Vereine haben sich entschlossen, zu Ehren des Komponisten Konzerte, Lesungen, wissenschaftliche Konferenzen zu organisieren, aber auch zu Ausstellungen mit museumspädagogischen Angeboten einzuladen.