Die Chance
26. April 2013Um 60 Prozent muss die landwirtschaftliche Produktion steigen, damit die Welt auch noch 2050 ernährt werden kann. Das hat die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen FAO berechnet. Das größte Potential dafür liegt auf dem afrikanischen Kontinent. Denn dort gibt es noch viel Boden, der landwirtschaftlich genutzt werden könnte. Allerdings: Naturschützer warnen davor, dass viele Pflanzen und Tierarten aussterben könnten, wenn sensible Ökosysteme in Anbauflächen verwandelt werden.
Eine weitere Chance liegt deshalb darin, den Ertrag zu steigern. Im internationalen Vergleich liegen Afrikas Bauern nämlich noch weit zurück, was ihre Ernteerträge pro Hektar angeht. Mit besseren Bewässerungssystemen oder dem gezielten Einsatz von Düngemitteln wie hier im Senegal könnten die Erträge leicht verdoppelt werden, sagen Experten.
Seit den 1960er Jahren konnten viele afrikanische Länder ihre Nahrungsmittelproduktion bereits massiv erhöhen. In Malawi im Osten des Kontinents etwa wird heute fünf Mal mehr Mais geerntet als vor 50 Jahren. Die Produktivität hat sich in der gleichen Zeit verdoppelt - auf zwei Tonnen Mais, die heute jeder Hektar abwirft. Bei optimaler Düngung und Bewässerung wären laut einer Studie in Malawi in Zukunft sogar Ernten von fünf Tonnen je Hektar möglich.
Ob es dann genug Nahrung für alle geben würde? Auf diesem Markt in Ouagadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos, ist das Angebot schon heute reichhaltig. Doch selbst wenn die Bauern der Welt in Zukunft noch mehr produzieren: Damit jeder Mensch satt wird, müsste die Nahrung gerechter verteilt werden als bisher.