Die bunte und surreale Fotowelt des Erwin Blumenfeld
Seine Fotos sind mehr als reine Fotografie. Seine Modebilder sind bis ins Detail komponiert - oft mit viel Witz und Fantasie. Nicht umsonst war Blumenfeld einer der gefragtesten Modefotografen der 1940er und 50er Jahre.
Experimentierfreudig
Erwin Blumenfelds Werk wurde von Surrealismus und Dadaismus inspiriert. Viele Elemente dieser Stilrichtungen hat er in seiner Fotokunst verarbeitet. Wie bei diesem Porträt (oben), das er durch eine geriffelte Glasscheibe fotografiert hat. Eine Ausstellung im Amsterdamer Fotografiemuseum "FOAM" zeigt "Blumenfeld in Color" - die lebhaften Fotos aus seinen New Yorker Jahren in den 1940ern und 50ern.
Mal eben Kunst in die Mode geschmuggelt
Der weibliche Körper war für Blumenfeld ein Quell der Inspiration. "Anstatt den Frauenkörper wie eine Schaufensterpuppe zu behandeln, wollte Blumenfeld sein Geheimnis und seinen Charakter hervorheben", erklärt Kuratorin Kooiman. "Seine Models sollten mehr als nur eine reine Ausstellungsfläche für Produkte sein. Er nannte es 'Kunst in die Modewelt schmuggeln'."Rage for Colors" (oben) entstand 1958.
Mit Witz für die Vogue
Blumenfeld wirkte in Berlin, Amsterdam und Paris - bis er aufgrund seiner jüdischen Wurzeln 1941 in die USA auswanderte. In New York wurde er vom Fleck weg von der Modezeitschrift "Harper's Bazaar" engagiert. Später entdeckten ihn auch die "Cosmopolitan", "Life" und "Vogue", für die er dieses witzige Foto schoss.
Mehr als reine Modefotografie
Blumenfeld nutzte verschiedene Techniken: doppelte Belichtung, Solarisation, Sandwich-Drucke, Schleier- und Spiegeleffekte. Er war auch einer der ersten Fotografen, die Mode-Filme drehten. So entstanden neben seinen Modefotos (wie "The Same Face" - das gleiche Gesicht - ebenfalls für die Vogue) auch Beauty-Spots für L'Oreal und Elizabeth Arden.
Ein gefragter Mann
Blumenfeld war einer der bestbezahlten Modefotografen seiner Zeit. Stars wie Marlene Dietrich oder Audrey Hepburn gingen bei ihm ein und aus. Seine fantasievollen und originellen Arbeiten waren nicht nur in der Modewelt beliebt. Er konnte die schönsten Momente einfangen - und dabei auch noch extravagante Mode in Szene setzen. Diese Kreativität verließ ihn nie - bis zu seinem Tod 1969.