Die 10 schönsten München-Filme
Für viele Kino-Fans ist München heimliche Filmhauptstadt Deutschlands. Anlässlich des 37. Filmfests München blicken wir zurück auf 100 Jahre Kinogeschichte: Die Auswahl der 10 schönsten München-Filme der Kinogeschichte.
Platz 10: Zur Sache Schätzchen
Der Komödienerfolg des "Neuen Deutschen Films". May Spils humoristischer Geniestreich aus den 1960er Jahren: Uschi Glas und Werner Enke als charmant-verspieltes Paar, das auch die gesellschaftlichen Gegensätze der Stadt auf den Punkt brachte. "Zur Sache Schätzchen" ist Pop-Kino mit einem Hauch Revolte, ein anarchistischer Spaß mit viel München-Kolorit.
Platz 9: Bierkampf
Herbert Achterbusch ohne München - das ist eigentlich undenkbar. Kaum ein deutscher Filmregisseur ist so eng an eine Stadt gebunden wie er. Und wofür steht für viele Auswärtige die Stadt? Das Oktoberfest! 1977 drehte Achternbusch seinen Film "Bierkampf" auf der Wies'n. Der Regisseur als sein eigener Hauptdarsteller in einer Polizeiuniform - ein herrlich absurder Spaß!
Platz 8: Der Sonderling
Der erste abendfüllende Spielfilm mit dem Münchner Original Karl Valentin und seiner Partnerin Liesl Karlstadt. Die Dreharbeiten fanden in Geiselgasteig statt. Valentin ohne München ist genauso unvorstellbar wie Achternbusch ohne München. In "Der Sonderling" versucht sich Valentin ständig umzubringen - ohne Erfolg. Schwarzer Humor à la Valentin in der bayrischen Hauptstadt - urkomisch!
Platz 7: Angst essen Seele auf
Rainer Werner Fassbinder drehte im Herbst 1973 einen seiner schönsten, traurigsten und emotionalsten Filme. Die Liebesbeziehung zwischen der älteren Emma (Brigitte Mira) und ihrem jungen Freund Ali (El Hedi Ben Salem) spielt in München. Auch wenn die Stadt hier nicht mit Postkartenansichten daherkommt, so ist "Angst essen Seele auf" auch heute noch ein sehenswerter, zudem aktueller München-Film.
Platz 6: Rossini
Zeigt Fassbinder das München der Hinterhöfe, so fiel der Blick des Filmregisseurs Helmut Dietl eher auf die Schicki-Micki-Szenerie der Stadt. Am schönsten wohl in dem 1997 gedrehten Film "Rossini - oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief". Hier wird ein berühmtes Szene-Lokal zum Hauptdarsteller - und München leuchtet in abendlichen Farben.
Platz 5: Mr. Arkadin
Auch der große Orson Welles nutze Schauplätze der Stadt für einen seiner wenigen fertiggestellten Filme. "Mr. Arkadin" (dt. Titel": "Herr Satan persönlich") zeigt den Meister (hier rechts neben Robert Arden) in einer seiner Lieblingsrollen: als geheimnisumwitterte, mystische Gestalt. Die Dreharbeiten fanden im Dezember 1954 in München statt, im Herzen der Stadt am Jacobsplatz.
Platz 4: Lola Montez
Ein paar Monate nach Welles drehte der deutsch-französische Regisseur Max Ophüls in der bayrischen Metropole seinen wunderschönen Historienfilm "Lola Montez". Die Geschichte der Tänzerin Lola Montez, Mätresse des bayrischen Königs Ludwig I, wurde farbenprächtig u.a. im Englischen Garten und im Zelt von Zirkus Krone gedreht. Die Hauptrolle spielte der damalige europäische Superstar Martine Carol.
Platz 3: Letztes Jahr in Marienbad
"Letztes Jahr in Marienbad" von Alain Resnais wurde zu Beginn der 60er Jahre nicht im tschechischen Marienbad gedreht, sondern in München. Der Franzose Resnais und sein Kameramann Sacha Vierny nahmen die wunderbaren Schloss- und Parkansichten in Nymphenburg und Schleißheim auf. Einer der ästhetisch eindrucksvollsten Filme der Kinogeschichte ist so ein verkappter München-Film.
Platz 2: München - Geheimnisse einer Stadt
Einen der schönsten München-Filme kann man weder als Spiel- noch als Dokumentarfilm einordnen. Der im Jahr 2000 vom Regisseur Dominik Graf und dem Kritiker Michael Althen gedrehte "München - Geheimnisse einer Stadt" ist ein poetisch-verspielter Filmessay mit dokumentarischen und inszenierten Passagen. Will man ins Herz dieser Stadt vordringen - dieser Film verrät ein paar Geheimnisse.
Platz 1: Die zweite Heimat
Ins München der 1960er Jahre entführte uns der Filmregisseur Edgar Reitz 1992 mit seiner zweiten "Heimat". Reitz' Saga begann im Hunsrück und wurde in München fortgesetzt. Da entfaltet sie eine bezaubernde Mischung aus Nostalgie und Avantgarde, aus Spielfreude und Melancholie. Nur selten war München sympathischer und freundlicher, offener und schöner als in Edgar Reitz "Die zweite Heimat".