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Dialogsuche in Ungarn - Jenaer Studierende zu Gast in Budapest

20. November 2001

– Schwerpunkt lag in der Analyse der politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung Ungarns

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Budapest, 19.11.2001, BUDAPESTER ZEITUNG, deutsch

20 Politikwissenschafts-Studierende der Friedrich-Schiller-Universität Jena erhielten jetzt auf einer fünftägigen Ungarnreise die Möglichkeit, Probleme und Entwicklungen der ungarischen Politik und Perspektiven der EU-Osterweiterung an Ort und Stelle zu untersuchen. Ziel des Pilotprojekts war ferner, mit ungarischen Vertretern aus Politik, Gesellschaft, Verwaltung und Wirtschaft ins Gespräch zu kommen.

Zudem standen Treffen mit ungarischen Studenten auf dem Programm. Gerade dieser Punkt solle beim nächsten Besuch ausgebaut werden, erklärte Michael Edinger, der Leiter der Studiengruppe. Der Dialog und das persönliche Gespräch seien sehr wichtig.

Der deutliche Schwerpunkt des dichten Programms lag in der Analyse der vielseitigen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Ungarn. "Die Gruppe hat ein facettenreiches Bild bekommen und konnte nachvollziehen, welche Bemühungen unternommen werden müssen, in der Transformationssituation zu mehr Eigenständigkeit zu gelangen und sie zu wahren", sagte Edinger. Die Teilnehmer wünschten sich beim nächsten Ungarnaufenthalt auch eine Reise aufs Land. Das Interesse, sich über die Lage der Volksgruppen informieren zu lassen, sei groß. Die Veranstalter des Programms wurden deshalb gebeten, Kontakte zur Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen zu vermitteln. "Die Studentengruppe ist über Ungarndeutsche gut informiert", erklärte der Wissenschaftler. "Insgesamt ist das, glaube ich, kein Thema, was in Deutschland sehr stark wahrgenommen wird. Anders sieht es mit den Kontakten Ungarns zu der ungarischen Minderheit in den Nachbarstaaten aus. Darüber sollten wir noch mehr erfahren."

Der Studienaufenthalt wurde von der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen in Zusammenarbeit mit der Jenaer Universität gefördert. Ungarische Partner waren die Wirtschaftsuniversität Budapest und die László-Teleki-Stiftung. Perspektivisch sollte dieses Pilotprojekt zu einem regelmäßigen jährlichen Austausch zwischen Studierenden der Friedrich-Schiller-Universität in Jena und der Wirtschaftswissenschaftlichen Universität Budapest kommen. Die Organisatoren wünschten sich allerdings, dass dem Projekt auch auf Regierungsebene zwischen Thüringen und Ungarn Aufmerksamkeit geschenkt werde. (fp)