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DFB-Team ohne Mats Hummels und Leon Goretzka zur Fußball-EM

16. Mai 2024

Vier Wochen vor dem Start der EURO 2024 in Deutschland stellt Bundestrainer Julian Nagelsmann seinen EM-Kader vor. Mit Mats Hummels und Leon Goretzka gibt es zwei Härtefälle. Die Art der Nominierung war ungewöhnlich.

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Nationalspieler Mats Hummels und Leon Goretzka bei Dehnübungen vor einem Länderspiel
Trotz guter Leistungen im Verein nicht für die EM nominiert: Mats Hummels (l.) und Leon Goretzka (r.)Bild: Marvin Ibo Güngör/GES/picture alliance

"Super-Truppe! Könnte von mir sein, ist aber unser Kader", sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann am Ende das Videos, in dem bei der Pressekonferenz des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) der vorläufige Kader für die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland vorgestellt wurde. Damit wollte er betonen, dass er und sein Trainerteam gemeinsam die Spieler ausgesucht hatten, die am besten für die Mannschaft und ein erfolgreiches Abschneiden passen.

27 Spieler wurden berufen. Am 7. Juni ist der Tag, an dem Nagelsmann seine endgültige Auswahl, die maximal 26 Spieler umfassen darf, benennen muss. Einen Spieler muss der Bundestrainer vor dem Turnier also noch aussortieren.

Angeführt wird das Aufgebot von Kapitän Ilkay Gündogan. Mit Manuel Neuer, Toni Kroos und Thomas Müller gehören ihm noch drei Weltmeister von 2014 an. Ein weiterer, Mats Hummels von Borussia Dortmund, fand genau wie Leon Goretzka vom FC Bayern keine Berücksichtigung.

"Anfang der Woche hatte ich mit beiden längere Gespräche", sagte Nagelsmann. "Natürlich sind beide sehr enttäuscht. Am liebsten würde man alle mitnehmen, aber ich muss meine Entscheidungen treffen im Sinne der Mannschaft. Ich habe versucht, es zu begründen. Es waren keine 'bösen Gespräche', aber es gibt angenehmere." Auch der verletzte Münchener Serge Gnabry wird nicht mit zum Turnier genommen. 

Ungewöhnliche Nominierungs-Kampagne vorab

Die Bekanntgabe durch Nagelsmann auf der Pressekonferenz am Donnerstag war lediglich der Abschluss einer ungewöhnlichen Nominierungskampagne. Der DFB hatte in den Tagen zuvor die Namen zahlreicher EM-Fahrer vorab durch Prominente, Fans, Influencer und Medien verkünden lassen. Das erzeugte Aufmerksamkeit und sollte die Vorfreude auf das erhoffte Sommermärchen 2.0 steigern. Der Großteil des Kaders war bis zum Mittwochabend schon öffentlich. Allerdings gab es auch einige Falschmeldungen, bei denen man zunächst nicht wusste, ob sie tatsächlich vom DFB autorisiert und initiiert waren, bis das offizielle Dementi vom Verband kam.

Der DFB-Tross wird sich in der übernächsten Woche zum Trainingslager versammeln. Es findet vom 26. bis 31. Mai in der Nähe der Stadt Weimar im Bundesland Thüringen statt. Allerdings stehen von den 27 nominierten Spielern gleich mehrere zum Start nicht zur Verfügung. Die Dortmunder Nico Schlotterbeck und Niclas Füllkrug spielen am 1. Juni in London noch im Finale der Champions League. Dort treffen sie auf ihre Nationalmannschaftskollegen Toni Kroos und Antonio Rüdiger von Real Madrid. Auch Florian Wirtz, Jonathan Tah und Robert Andrich von Bayer 04 Leverkusen werden nach dem DFB-Pokalfinale gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern am 25. Mai und der Saison-Abschlussfeier des neuen deutschen Meisters am Tag darauf leicht verspätet ins Trainingslager reisen.

"Es ist immer besser, dass Spieler mit Erfolgen zur Nationalmannschaft kommen", sagte Nagelsmann. "Natürlich wäre es einfacher, wenn alle von Anfang an da wären, aber ich traue uns zu, alle zu integrieren."

Die deutsche Mannschaft bestreitet vor dem EM-Auftakt noch zwei Testspiele. Am 3. Juni geht es in Nürnberg gegen die Ukraine. Vier Tage später steht in Mönchengladbach die EM-Generalprobe gegen Griechenland auf dem Programm. Das Turnier startet für Nagelsmann und sein Team dann mit dem Eröffnungsspiel am 14. Juni in München gegen Schottland.

Der deutsche EM-Kader in der Übersicht:

Tor: Manuel Neuer (FC Bayern), Marc-André ter Stegen (FC Barcelona), Alexander Nübel (VfB Stuttgart), Oliver Baumann (TSG Hoffenheim)

Abwehr: Jonathan Tah (Bayer Leverkusen), Antonio Rüdiger (Real Madrid), Robin Koch (Eintracht Frankfurt), Nico Schlotterbeck (Borussia Dortmund), Joshua Kimmich (FC Bayern), Benjamin Henrichs, David Raum (RB Leipzig), Waldemar Anton (VfB Stuttgart)

Mittelfeld und Angriff: Toni Kroos (Real Madrid), Ilkay Gündogan (FC Barcelona), Florian Wirtz, Robert Andrich (beide Bayer Leverkusen), Kai Havertz (FC Arsenal), Pascal Groß (Brighton & Hove Albion), Niclas Füllkrug (Borussia Dortmund), Deniz Undav, Chris Führich, Maximilian Mittelstädt (alle VfB Stuttgart), Thomas Müller, Jamal Musiala, Leroy Sané, Aleksandar Pavlovic (alle FC Bayern), Maximilian Beier (TSG Hoffenheim)

asz/ck (SID, dpa)