Deutschlands erfolgreichste Sommer-Olympioniken
Bei den Olympischen Spielen Gold zu gewinnen, ist der Traum vieler Sportler. Viele deutsche Athleteninnen und Athleten haben sogar mehrfach gewonnen. Wir zeigen die erfolgreichsten Medaillen-Sammler in Schwarz-Rot-Gold.
Carl Schuhmann - Turnen und Ringen
Der erfolgreichste Sportler der Olympischen Spiele 1896 in Athen ist ein Multitalent. Er wird Olympiasieger als Ringer im Griechisch-Römischen Stil, als Einzelturner im Pferdsprung und mit der Mannschaft an Barren und Reck. Beim Gewichtheben und in der Leichtathletik bleibt er ohne Medaille. Eine enge Beziehung zu Edelmetall hat Schuhmann auch außerhalb des Sports: Er arbeitet als Goldschmied.
Bärbel Wöckel - Leichtathletik
Die Sprinterin gewinnt für die DDR zwischen 1976 und 1980 vier olympische Goldmedaillen: zwei im 200-Meter-Lauf und zwei in der 4x100-Meter-Staffel. Wöckel ist damit nach der Anzahl der Olympiasiege die erfolgreichste aller deutschen Leichtathletinnen und Leichtathleten. Allerdings tauchen später Belege dafür auf, dass Wöckel Teil des DDR-Zwangsdopingsystems war.
Nicole Uphoff - Dressurreiten
Wenn Pferd und Reiterin perfekt harmonieren und eine Einheit bilden, sind sie oft unschlagbar. Bei Uphoff und ihrem Wallach Rembrandt ist das bei den Olympischen Spielen 1988 und 1992 der Fall. Sie gewinnen jeweils Gold im Einzel und mit der Mannschaft. 1996 in Atlanta verletzt sich Rembrandt im Wettkampf, und das Paar kann die Erfolgsserie nicht fortsetzen.
Ludger Beerbaum - Springreiten
Perfekte Harmonie herrscht 1992 in Barcelona auch zwischen Ludger Beerbaum und seinem Pferd Classic Touch. Die beiden gewinnen Gold im Einzel und mit dem Team. Mit der deutschen Spring-Equipe wird Beerbaum auch 1988, 1996 und 2000 Olympiasieger. Ein weiteres Teamgold wird 2004 nachträglich aberkannt, weil im Blut von Beerbaums Pferd Goldfever ein unerlaubtes Medikament gefunden wird.
Kathrin Boron - Rudern
Noch mehr Medaillen als auf dem Pferderücken gewinnen Deutschlands Olympia-Athletinnen und -athleten auf dem Wasser. Kathrin Boron (2.v.r.) ist mit vier Olympiasiegen die erfolgreichste deutsche Ruderin bei Olympischen Spielen. Von 1992 bis 2004 gewinnt sie viermal in Folge Gold, immer abwechselnd im Doppelzweier und Doppelvierer.
Katrin Wagner-Augustin - Kanu
Die Kanutin gewinnt zwischen 2000 und 2008 bei drei aufeinander folgenden Olympischen Spielen vier Goldmedaillen, eine im Kajak-Zweier (2000) und drei im Kajak-Vierer (2000, 2004, 2008). Bei drei ihrer vier Olympiasiege sitzt auch Deutschlands erfolgreichste Olympionikin Birgit Fischer mit im Boot.
Kornelia Ender - Schwimmen
Die DDR-Schwimmerin erringt ihre vier Olympiasiege als 17-Jährige bei den Spielen 1976 in Montreal. Zwei Goldmedaillen gewinnt sie innerhalb von nur 25 Minuten. Anders als viele Teamkollegen gibt Ender nach der Karriere zu, dass sie bei vielen Rennen gedopt war. Ihre Laufbahn endet 1977, als sie sich weigert, weiter anabole Steroide einzunehmen. Danach darf sie nicht mehr für die DDR starten.
Roland Matthes - Schwimmen
Der beste Rückenschwimmer seiner Zeit ist von 1978 bis 1982 Kornelia Enders Ehemann. Auch er ist vierfacher Olympiasieger, gewinnt seine Goldmedaillen für die DDR allerdings 1968 in Mexiko-City und 1972 in München. Wegen seines eleganten Stils, wird er "Schwimm-Mozart" genannt. Er bleibt zwischen 1967 und 1974 sieben Jahre lang ungeschlagen. Mit Doping, so Matthes, sei er nie in Kontakt gekommen.
Hans Günter Winkler - Springreiten
Deutschlands erfolgreichster Springreiter ist fünffacher Olympiasieger. Er holt von 1956 bis 1972 viermal Teamgold und siegt 1956 in Stockholm außerdem in der Einzelwertung. Mit seinem Goldritt auf "Wunderstute" Halla wird er damals berühmt: Winkler sitzt trotz eines gerissenen Muskels im Sattel und hat große Schmerzen. Halla - so die Legende - trägt ihn über die Hindernisse zum Olympiasieg.
Kristin Otto - Schwimmen
Die vielseitige Schwimmerin holt ihre sechs Goldmedaillen für die DDR allesamt bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul: in Freistil-, Rücken-, Schmetterling- und Lagen-Rennen. Es gibt Hinweise, dass Otto Teil des DDR-Zwangsdopings war. Die heutige Fernseh-Sportjournalistin bestreitet jedoch nach wie vor, je wissentlich gedopt zu haben.
Reiner Klimke - Dressurreiten
Zwischen 1964 und 1988 bejubelt Reiner Klimke sechsmal olympisches Gold, fünfmal gewinnt er dabei mit der deutschen Mannschaft. 1984 in Los Angeles kommt neben dem Olympiasieg mit dem Team auch der im Einzel hinzu. Damals reitet Klimke auf Ahlerich, seinem erfolgreichsten Pferd.
Birgit Fischer - Kanu
Zwischen 1980 und 2004 gewinnt die Ausnahmekanutin acht olympische Goldmedaillen, die ersten drei noch im Trikot der DDR. Dazu kommt insgesamt viermal olympisches Silber. Am erfolgreichsten ist Fischer im Kajak-Vierer. In ihrem Paradeboot wird sie viermal Olympiasiegerin.
Isabell Werth - Dressurreiten
Sie ist die erfolgreichste deutsche Olympia-Sportlerin. Die Dressurreiterin erlebt 2024 in Paris ihre siebten Spiele und feiert dort mit dem Team ihren achten Olympiasieg. 1996 in Atlanta holt sie auf Gigolo Doppelgold im Einzel und mit dem Team. In Barcelona (1992), Sydney (2000), Peking (2008), Rio (2016), Tokio (2021) und Paris (2024) gibt es neben Team-Gold im Einzel Silber für Werth.