Deutschland hilft bei Militäraktion
6. Dezember 2013Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums sagte, man bereite sich auf eine mögliche Anfrage aus Paris zur Unterstützung des französischen Truppeneinsatzes in der Zentralafrikanischen Republik vor. Falls gewünscht, könnten bis zu fünf Airbus-Maschinen des Typs A 310 für Transporte zwischen Frankreich und einem noch zu bestimmenden Nachbarland der Zentralafrikanischen Republik bereitgestellt werden. Auch eine Unterstützung bei der Luftbetankung von Flugzeugen sei möglich, falls Frankreich das wünsche.
Die Transportflieger sollen von Eindhoven aus operieren. Sie würden dann Soldaten in Frankreich abholen und nach Afrika bringen, vermutlich nach Kamerun. Die Bundeswehr verfügt über insgesamt sechs Maschinen vom Typ A310, von denen eine allerdings nur für den Transport von Regierungsmitgliedern vorgesehen ist.
EU gibt 50 Millionen Euro für Militäreinsatz
Auch Großbritannien unterstützt Frankreich bei seinem Militäreinsatz in Zentralafrika logistisch. "Wir helfen mit einem Flugzeug französisches Material in die Zentralafrikanische Republik zu transportieren", sagte der britische Außenminister William Hague in London. Das Flugzeug werde in diesem Monat dreimal im Einsatz sein.
Der UN-Sicherheitsrat hatte der Afrikanischen Union zuvor das Mandat erteilt, rund 3.600 Soldaten in den Krisenstaat zu entsenden. Frankreich darf die AU-Mission unterstützen und ist zur Entsendung von etwa 1.200 Soldaten bereit. Die Europäische Union will den Militäreinsatz mit 50 Millionen Euro unterstützen.
Unterdessen patrouillierten am Freitag die ersten französischen Soldaten in der Hauptstadt Bangui. Laut Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian soll der Militäreinsatz "Sangaris" nur "kurze Zeit" dauern und durch "ein Minimum an Sicherheit" humanitäre Hilfe ermöglichen.
Tausende auf der Flucht
In den vergangen Tagen hatten die Konflikte in der Zentralafrikanischen Republik zugenommen. Eine wachsende Zahl Bewaffneter zieht marodierend durch das Land. Allein am Donnerstag wurden mindestens 140 Menschen getötet, als sich rivalisierende Gruppen in der Hauptstadt Bangui Gefechte lieferten. Zunehmend kommt es zu Kämpfen zwischen christlichen und muslimischen Milizen.
Etwa zwei Drittel der rund 4,6 Millionen Zentralafrikaner sind Christen, ein Drittel Muslime. Die beiden Religionsgruppen haben bisher friedlich miteinander gelebt. Rund ein Zehntel der Bevölkerung ist inzwischen auf der Flucht.
re/wl (dpa, afp, epd, kna, rtr)