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Politik

Anti-Terror-Kampf in der Sahelzone

21. Februar 2019

Deutschland und Burkina Faso wollen im Kampf gegen dschihadistische Gruppierungen in der Sahelzone enger zusammenarbeiten. Langfristig soll damit die Migration nach Europa verringert werden.

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Burkina Faso Symbolbild Siccherheit
Sicherheitskräfte in Burkina Faso - Das Land wurde mehrfach Ziel islamistischer AngriffeBild: Getty Images/AFP/I. Sanogo

Deutschland will Burkina Faso stärker militärisch unterstützen und seine Beratertätigkeit für die dortigen Sicherheitskräfte stärken. Dazu wolle Deutschland ein Abkommen schließen, kündigte Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin an nach einem Treffen mit dem Präsidenten des Landes, Roch Marc Christian Kabore.

Der Vertrag sei durch ein Treffen der Verteidigungsminister auch schon auf den Weg gebracht worden, so Merkel. Angesichts der sehr konkreten Bedrohung sei Eile geboten, sagte die Kanzlerin, "damit die Menschen merken, dass wir etwas für sie tun".

Kabore sagte, sein Land sei offen für sämtliche Partnerschaften, mit deren Hilfe er sein Land "konsequenter verteidigen" könne. Burkina Faso liegt in der Sahelzone, die ein wichtiges Transitgebiet für Migranten aus Afrika in Richtung Europa ist. Dschihadistische Gruppen sorgen in der Region für Instabilität. Auch Burkina Faso wurde bereits mehrfach zum Ziel dschihadistischer Anschläge.

Schwere Vorwürfe gegen Amtsvorgänger

Dass Burkina Faso heute eine Zielscheibe sei, hänge mit dem Sturz seines Vorgängers Blaise Compaore zusammen, sagte Kabore im Interview der Deutschen Welle. Er warf Compaore vor, in Verbindung mit terroristischen Gruppen gestanden zu haben. Absolut nichts habe vorher auf eine Terrorgefahr hingedeutet, so Kabore. 

Deutschland Bundeskanzlerin Merkel empfängt Präsidenten von Burkina Faso Roch Marc Christian Kabore
Will sein Land besser verteidigen: Präsident Kabore bei einem Treffen mit Kanzlerin Merkel in BerlinBild: picture-alliance/dpa/K. Nietfeld

Die Regierung in Ouagadougou arbeitet mit den Staaten Mauretanien, Mali, Niger und Tschad in der Anti-Terror-Allianz G5 zusammen, die von Europa unterstützt wird. Die G5-Staaten haben auch eine gemeinsame Truppe zum Kampf gegen Dschihadisten gebildet. Mit deren Fortschritt zeigte sich Merkel in Berlin indes nicht zufrieden.

Die G5-Staaten müssten daran arbeiten, dass die gemeinsame Anti-Terror-Truppe "jetzt in die Gänge kommt", mahnte sie. Sie werde "dringend gebraucht". Merkel und Kabore kündigten ein baldiges Treffen der Außenminister Europas und der G5-Länder an. Deutschland und Frankreich erhoffen sich davon auch mehr Sicherheit für Europa und einen Rückgang der illegalen Migration.

In den Jahren 2017 und 2018 hat Deutschland nach Angaben Merkels die G5-Truppe mit 28 Millionen Euro unterstützt. "Wir wollen unsere Unterstützung auch fortsetzen. Wir sind Teil auch des europäischen Netzwerkes und wir haben heute sehr intensiv gesprochen, wie wir die Dinge effizienter machen können, sowohl auf der europäischen Seite als auch auf der Seite der G5-Sahelstaaten", so Merkel.

Parallel zur Sicherheitszusammenarbeit finanzieren die Europäer in der bitterarmen Sahel-Region Entwicklungsprojekte, welche die Lebensumstände der Bewohner verbessern sollen, denn die Armut treibt viele Menschen in die Hände extremistischer Gruppen. Geplant sind etwa der Bau von Schulen und Gesundheitszentren und die Verbesserung der Wasserversorgung.

uh/qu (DW, dpa, afp, epd)