Deutschland verspricht Hilfen für Jemen
26. Februar 2019Angesichts der schweren humanitären Krise im Jemen wird Deutschland Bundesaußenminister Heiko Maas zufolge seine Unterstützung für die Menschen in dem Land fortsetzen. Die Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe, Bärbel Kofler, werde bei der Geberkonferenz der Vereinten Nationen in Genf für das laufende Jahr insgesamt 100 Millionen Euro zusagen, erklärte Maas, der selbst in Westafrika unterwegs ist.
Waffenstillstand macht Hoffnung
Die Geberkonferenz startete sogleich mit einer guten Nachricht. Erstmals seit September erreichten die UN wieder ein Lager mit dringend benötigten Weizenvorräten. "Endlich ist es uns gelungen, die Lager von Red Sea Mills zu erreichen", berichtete UN-Generalsekretär Antonio Guterres. In den Getreidesilos der umkämpften Hafenstadt Hodeida lagern 51.000 Tonnen Weizen, wie ein Sprecher des UN-Welternährungsprogramms WPF mitteilte. Dort hatten die UN Weizen für die Versorgung von 3,7 Millionen Menschen gelagert, aber den Helfern war der Zugang durch Kampfhandlungen abgeschnitten worden. Das WFP will nun prüfen, ob das Getreide noch verwendbar ist.
Vertreter der jemenitischen Regierung und der Huthi-Rebellen hatten sich im Dezember auf eine Waffenruhe für Hodeida geeinigt. Guterres drängte die Konfliktparteien auf der Konferenz erneut, die begonnenen Friedensbemühungen fortzusetzen. So äußerte sich auch Bundesaußenminister Heiko Maas: "Langfristig hilft nur, mit aller Ausdauer an einer politischen Lösung zu arbeiten, so komplex die Konfliktlage in Jemen auch ist."
Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht. Rund 14 Millionen Menschen leiden den UN zufolge akut unter Hunger. Insgesamt konnten die UN mit der Konferenz rund 2,3 Milliarden Euro sammeln. Nötig seien aber 3,7 Milliarden Euro, um 80 Prozent der jemenitischen Bevölkerung (24 Millionen Menschen) zu unterstützen. So viele seien Guterres zufolge auf Hilfe angewiesen.
chal/uh (afp, dpa)