Deutschland schlägt Slowakei deutlich
10. Mai 2016Das deutsche Eishockey-Nationalteam hat bei der Weltmeisterschaft in Russland im dritten Spiel den ersten Sieg geholt. Gegen die Slowakei gewann die Auswahl von Bundestrainer Marco Sturm in St. Petersburg klar und ungefährdet mit 5:1 (0:1, 3:0, 2:0). Die DEB-Auswahl hat damit gute Chancen auf die erste Viertelfinal-Teilnahme seit 2011. Patrick Hager (25.), Philip Gogulla (29.), Patrick Reimer (35.), Brooks Macek (44.) und Dominik Kahun (55.) schossen Deutschland zum bislang höchsten WM-Erfolg gegen die Slowakei. Peter Cehlarik (9.) hatte den Weltmeister von 2002 in Führung gebracht.
Für das Schlüsselspiel gegen die Slowaken hatte Sturm seine Profis in die Pflicht genommen. "Das ist eine Charakterfrage. Das Wichtigste ist, wie man wieder zurückkommt", hatte der 37-Jährige nach dem ernüchternden Auftakt mit Niederlagen gegen Frankreich und Finnland klargestellt und mehr Biss gefordert. Und seine Truppe begann entschlossener und aggressiver. Doch das erste Tor fiel wie in den vorangegangenen Auftritten für den Gegner. Nachdem die deutsche Defensive die Scheibe nicht wegbekam, sah Torhüter Timo Pielmeier etwas unglücklich aus, als ihm die Scheibe durchrutschte.
Starkes zweites Drittel
Im zweiten Drittel verdiente sich die das DEB-Team die Führung: Einen Pass von Gogulla leitete Felix Schütz hinter dem Tor stehend auf den erfolgreich abschließenden Hager. Der Ausgleich verlieh dem deutschen Team Energie und Selbstvertrauen. Viereinhalb Minuten später wurde ein Schuss von Gogulla zum 2:1 abgefälscht. In Überzahl legte der Weltranglisten-13. noch vor der Drittelpause nach. Eine feine Kombination schloss DEL-Toptorjäger Reimer ab.
War die Offensive am Auftakt noch nicht wie gewünscht in Schwung gekommen, war diesmal auch nach drei Treffern noch nicht Schluss. Macek krönte einen Sololauf mit seinem zweiten Turniertreffer. Kahun besorgte mit seinem ersten WM-Tor den Endstand - und sorgte für Hoffnung im deutschen Lager.
Verstärkung aus New York?
In der Tabelle haben die Deutschen nun vier Punkte. Für den ersten Sprung unter die besten Acht seit fünf Jahren reichen voraussichtlich zwei weitere Siege aus den verbleibenden vier Partien. Entscheidend könnten die Duelle mit den USA und vor allem mit Weißrussland sowie Ungarn sein. Vorher treffen die Deutschen noch auf Titelverteidiger Kanada.
Für den weiteren Turnierverlauf könnte NHL-Torhüter Thomas Greiss als Verstärkung zum deutschen Team stoßen. Schon vor dem ersten Bully hatte der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) verkündet, dass der 30-Jährige nach seiner überragenden Saison bereit sei, für das Nationalteam in Russland aufzulaufen. Noch fehle aber die offizielle Freigabe der New York Islanders.
asz/sn (dpa, sid)