Deutschland schickt Militärausbilder nach Somalia
19. März 2014Schon seit 2010 ist die Bundeswehr an der EU-Ausbildungsmission für Somalia beteiligt. Aus Sicherheitsgründen fanden die Trainings in den ersten Jahren in Uganda statt. Als die EU den Einsatz Anfang 2014 in die somalische Hauptstadt Mogadischu verlegte, zog sich die Bundeswehr vorübergehend zurück, weil sie die Sicherheitslage für zu fragil hielt.
Inzwischen schätzt die Bundesregierung das Arbeitsumfeld für die Militärausbilder - ein streng geschützter Bereich am Rand des Flughafens Mogadischu - als hinreichend sicher ein. Zum Trainingsgelände am südlichen Stadtrand fahren die Teilnehmer in gepanzerten Fahrzeugen. In Somalia kommt es immer wieder zu blutigen Anschlägen, hinter denen die islamistische Al-Shabaab-Miliz steckt. Häufig sind Sicherheitskräfte und Soldaten der AU-Friedenstruppe AMISOM das Ziel.
Beratung und Ausbildung
Das Bundeskabinett hat nun beschlossen, dass sich bis zu 20 Bundeswehr-Soldaten wieder an der EU-Trainingsmission beteiligen können. Stimmt auch noch der Bundestag zu, der am Donnerstag (20.03.2014) zum ersten Mal über das Mandat berät, könnten die ersten deutschen Militärausbilder im April nach Mogadischu aufbrechen.
Ihr Auftrag soll es sein, die somalische Armee in organisatorischen Fragen zu beraten und somalische Militärausbilder zu schulen. Nach Angaben der EU haben seit 2010 bereits 3600 somalische Soldaten an den Trainings teilgenommen. An der Mission, die noch mindestens bis 2015 dauern soll, beteiligen sich derzeit neun Mitgliedsstaaten der EU.
Scharfe Kritik am Bundeswehr-Einsatz in Somalia kommt von der Linkspartei. Die deutsche Beteiligung sei nicht nur politisch falsch, kommentierte Jan van Aken, der außenpolitische Sprecher seiner Fraktion, sie stelle auch eine massive Gefährdung der deutschen Soldaten dar. "Angesichts der desaströsen Sicherheitslage in der somalischen Hauptstadt kann es nur eine Entscheidung geben: die Soldaten bleiben zu Hause", so van Aken.