Deutschland erhöht Dürre-Hilfen
3. April 2017Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) kündigte die zusätzlichen Gelder bei einem Besuch in Addis Abeba an. "Es ist eine Schande, wie die Weltgemeinschaft mit ansieht, wie hier gestorben und gelitten wird", so der deutsche Minister in der äthiopischen Hauptstadt. Noch heute will er in die somalisch-äthiopische Grenzregion Somali fahren und dort eine temporäre Siedlung für Dürre-Flüchtlinge sowie ein Cholera-Behandlungszentrum besuchen.
20 Millionen Menschen vom Hunger bedroht
Eine langanhaltende Dürreperiode in Ostafrika hat zu erheblichen Ernteausfällen geführt. In Äthiopien leiden akut etwa 5,6 Millionen Menschen an Hunger. Ebenfalls betroffen sind der Südsudan, Uganda, Kenia und Somalia. Im Südsudan verschlimmert der Bürgerkrieg die Lage. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass in der Region mehr als 20 Millionen Menschen vom Hungertod bedroht sind und rechnen mit einem akuten finanziellen Bedarf von vier Milliarden Dollar.
Zögerliche Zahlungen
Bislang sind laut Müller erst ein Viertel der Gelder aufgebracht worden, die nach UN-Berechnungen für die Finanzierung der laufenden Programme benötigt werden. Deutschland werde einen internationalen Aufruf starten, um die Überlebenshilfe für Millionen von Menschen zu sichern. "Ich schäme mich, dass es dazu erst Bilder toter und hungernder Kinder bedarf", so der Minister.
fab/pg (dpa, kna)